Konrad Vorlauf

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Vorlauf, Konrad
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  6269
GNDGemeindsame Normdatei 118909169
Wikidata Q1782359
GeburtsdatumDatum der Geburt
GeburtsortOrt der Geburt
SterbedatumSterbedatum 11. Juli 1408 JL
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Bürgermeister
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 12.09.2024 durch WIEN1.lanm09ua2
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Stephansdom
Grabstelle
  • 1., Tuchlauben 15
  • 1., Lobkowitzplatz (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Konrad Vorlauf, * Wien?, † 11. Juli 1408 (Hinrichtung) Wien, Bürgermeister.

Biografie

Seine erste Gattin Kathrei Witwe des Wisent von Dornbach († 1401), seine zweite Gattin Dorothea († 14. Mai 1441), Tochter des Jakob Süß, Spross einer 1353 bis 1393 in Wien erwähnten Familie (Konrad des Älteren). Sein Wappen zeigt im Schild und auf dem Helm den Rumpf eines laufenden Pferdes.

Wird 1385 erstmals in Wien erwähnt und übte verschiedene politische Ämter aus (Ratsherr 1396/1397, 1398-1401, 1402 bis 1403, 1404 bis 1405; Bürgermeister 1403 bis 1404, 1406 bis 1408; 1400 Mitglied der Abordnung, die Herzog Wilhelm von Österreich zur Brautwerbung nach Neapel entsandte). Während der Streitigkeiten zwischen den Herzögen Leopold IV. und Ernst um die Vormundschaft über Albrecht V. (nach Wilhelms Tod, 1406) stand Vorlauf mit der bürgerlichen Oberschicht Wiens aufseiten Ernsts, wogegen die Masse der Handwerker zu Leopold hielt.

Am 5. Jänner 1408 ließ Ernst fünf Handwerker, die gegen ihn agitiert hatten, enthaupten, am 14. Jänner kam Leopold wieder zur Macht. Am 9. April 1408 wurde eine Bürgerdelegation mit Vorlauf an der Spitze auf dem Rückweg von Verhandlungen mit Leopold bei Gablitz nahe Purkersdorf vom Ritter Hans Laun und Gefährten überfallen und blieb bis 16. Juni in dessen Gefangenschaft (Anlass: Geldforderung von 10.000 Gulden an den Herzog, die dieser schließlich aconto der Wiener Stadtsteuer beglich).

Die Ausschreibung einer Sondersteuer in Wien führte zu einem Aufstand der Handwerker, unter deren Druck Leopold am 7. Juli 1408 Vorlauf und mehrere Ratsherren verhaften ließ; am 11. Juli 1408 wurden Vorlauf sowie die Ratsherren Konrad Ramperstorffer und Hans Rockh auf dem Schweinemarkt (1) enthauptet.

1408 wurde bei einer städtischen Baukontrolle am Südturm des Stephansdoms ein so erhebliches Abweichen von den Bauplänen festgestellt, dass die teilweise Abtragung des Turms angeordnet wurde.

Nach der Machtergreifung Albrechts V. (1411) kam es zur postumen Rehabilitierung (1430 Exhumierung Vorlaufs, Ramperstorffers und Rockhs aus ihrem Grab am Stephansfreithof an der Nordseite des Doms und Bestattung im Südchor unter einer eigens angefertigten Marmorgrabplatte mit einer von ihrem Schicksal kündenden Inschrift [zerstört 13. April 1945 beim Einsturz des Chorgewölbes, Teile erhalten]). Eine "Schutzmantelmadonna" an einem Langhauspfeiler ist aufgrund des Wappens vielleicht eine letztwillige Stiftung von Vorlaufs Witwe Dorothea (die erkennbaren Stifterfiguren würden demnach das Ehepaar darstellen).

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Vorlauf als Vorbild des liberalen Bürgertums populär. Er besaß zahlreiche Liegenschaften, unter anderem ab 1401 ein Haus Unter den Sattlern (Konskriptionsnummer 439; 1, Tuchlauben 15). Vorlaufstraße, auch Ramperstorffergasse, Rockhgasse. Gedenktafel (1, Lobkowitzplatz 3) zur Hinrichtung (enthüllt 23. Juli 1868).

Literatur

  • Renate Kohn: Konrad Vorlauf und sein Grabmal. Ein wiederentdecktes Symbol des städtischen Selbstbewusstseins. In: Wiener Geschichtsblätterr. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 59 (2004), S. 298-312.
  • Richard Perger: Die Wiener Ratsbürger 1396–1526. Wien: Deuticke 1988 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 18), S. 197
  • Richard Perger: Die politische Rolle der Wiener Handwerker im Spätmittelalter. In: Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 38 (1983), S. 1 ff., bes. S. 11-22
  • Felix Czeike: Wien und seine Bürgermeister. Sieben Jahrhunderte Wiener Stadtgeschichte. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1974, S. 96 ff.
  • Albert von Camesina. In: Mitteilungen der k. k. Central-Commission zur Erforschung der Kunst- und historischen Denkmale. Wien: Scholl 1856-1924, Band 14 (1869), S. 192, CXIV, CXVI (Schutzmantelmadonna)
  • Alois Kieslinger: Die Steine von Sankt Stephan. Wien: Herold 1949, S. 292
  • Hans Markl: Die Gedenktafeln Wiens. Wien: ABZ-Verlag 1949, S. 28

zum Ausgange des Mittelalters. Wien: Holzhausen 1905, S. 552

  • Anton Mayer: Zwei Erinnerungszeichen an Karl Vorlauf im Sankt-Stephans-Dome zu Wien. In: Blätter für Landeskunde von Niederösterreich 3 (1869), S. 132-133
  • Geschichte der Stadt Wien. Hg. vom Altertumsverein zu Wien. Band 2, Teil 2: Albert Starzer [Red.]: Von der Zeit der Landesfürsten aus habsburgischem Hause bis

Weblinks