Albrecht V. (Österreich)

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Albrecht V.
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Albrecht V. von Habsburg
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Albrecht V. von Österreich; Albrecht II. (Heiliges Römisches Reich)
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Herzog von Österreich, deutscher König, König von Ungarn
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  18393
GNDGemeindsame Normdatei 118501615
Wikidata Q157112
GeburtsdatumDatum der Geburt 10. August 1397 JL
GeburtsortOrt der Geburt
SterbedatumSterbedatum 27. Oktober 1439 JL
SterbeortSterbeort Neszmely bei Esztergom, Ungarn
BerufBeruf König
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Albertinische Linie, Mittelalter, Habsburger, Albertinischer Plan (1421/1422), Ladislaus Postumus, Hussiten, Bier
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Stuhlweißenburg, Gruft der ungarischen Könige
Grabstelle
BildnameName des Bildes Albrecht V 2.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Albrecht V.

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Albrecht V. von Habsburg, Herzog von Österreich (böhmischer, ungarischer und deutscher König [Albrecht II.] 1438/1439), * 10. August 1397, † 27. Oktober 1439 Neszmely bei Esztergom, Ungarn (Rückkehr von Türkenfeldzug; Stuhlweißenburg, Gruft der ungarischen Könige), Gattin (Vertrag 28. September 1421, Eheschließung 22. April 1422; (Albertinischer Plan) Elisabeth von Böhmen und Ungarn (Tochter König Sigismunds von Böhmen), Sohn des Herzog Albrechts IV. und dessen Gattin Johanna Sophia von Bayern-Straubing (Tochter Albrechts I. von Bayern).

Albrecht wurde am 14. September 1404 Herzog von Österreich und nach dem Tod seines Vaters am 6. August bei einer Versammlung der vier Stände als Herr des Landes angenommen. Er stand anfangs unter der Vormundschaft Leopolds IV. und seines Bruders Ernst. 1410 wurde Albrecht von den Ständen nach Eggenburg entführt und zog am 6. Juni 1411 in Wien ein. In diesem Jahr kam mit Rudolf Angerfelder zum letzten Mal ein Vertreter der Erbbürger auf den Bürgermeisterposten. Er trat am 13. Oktober 1411 die Regierung an.

Hussitenfrage

Reitersiegel Albrechts V. (1412)

In der Regentschaftszeit (1404-1411) konnte er seine Fähigkeiten bei der ökonomischen und militärischen Entwicklung der Erblande (Hussitenkriege) entfalten, nach der Anerkennung der österreichischen Klosterreform durch Papst Martin V. baute er ein starkes landeskirchliches Regiment auf. Am 25. Juli 1412 bestätigte Albrecht die Rechte und Freiheiten der Stadt Wien (Stadtrecht), am 27. August erließ er eine Ordnung für den Weingartenbau. 1421 ließ er aufgrund der Hussitengefahr die männliche Bevölkerung zwischen 16 und 70 Jahren sowie alle vorhandenen Waffen und Harnische zählen, zusätzlich hob er weitere Steuern ein. Im April 1422 fand die Hochzeit zwischen Albrecht und Elisabeth von Ungarn, der einzigen Tochter des König Sigmund von Ungarn statt, die bereits im Jahr 1419 beschlossen worden war. Die Hochzeit fand in der Stephanskirche statt, dabei wurden Albrecht Städte in Mähren übertragen. Bereits 1424 erhob er abermals eine Steuer auf die Prälaten und die Städte, außerdem befahl er die zusätzliche Entsendung von Truppen. 1425 rief König Sigmund einen Hoftag aus, zu dem allerdings nicht alle Kurfürsten erschienen, bei dem auch über die Hussitenfrage beraten wurde, eine ähnliche Versammlung erfolgt im Jahr 1426. Im Februar oder März desselben Jahres verübte Kadold von Eckertsau zu Korneuburg einen Anschlag auf Albrecht, woraufhin zwei seiner Knechte verbrannt werden. Am 24. März berief König Sigmund die Herzoge von Bayern nach Wien, um die Aufteilung der Herrschaftsrechte in ihren Ländern zu beraten und gleichzeitig über die Streitigkeiten auf dem Konzil von Konstanz zu beraten. Im Herbst des Jahres lud Albrecht Vertreter der Stände der Länder ob und uner der Enns erneut zu Verhandlungen der Hussitenfrage nach Wien. Es wurde beschlossen, ein Jahr lang eine Landwehr in Bereitschaft zu stellen. 1428 schlugen die Hussiten ihr Lager nördlich am Donauufer ab, wo sie bei Jedlesee eine Wagenburg errichteten und über den Fluss schossen. Im Dezember 1429 gab es abermals einen Reichtag in Preßburg. 1431 fielen abermals böhmisch-hussitische Scharen in Österreich ein, die allerdings besiegt werden konnten. Maßgeblich für die Hussitenfrage in Wien ist die enge Beziehung zwischen Sigmund und Albrecht, weshalb viele der Reichstage in Wien statt fanden.

Nach dem Tod von Sigmund wurde Albrecht am 1. Jänner 1438 in Stuhlweißenburg gekrönt. Als erste Amtshandlung schlägt er Wiener Bürger zu Rittern: Bürgermeister Hans Steger, Konrad Hölzler und seinen gleichnamigen Sohn, Stefan Wirsing und Hans Würffel, den Sohn des verstorbenen Paul Würffel. Die Bewohner der Stadt Wien feiern die Krönung Albrechts zwei Tage lang und begrüßen ihn bei seiner Ankunft in Wien mit einem großem Umzug. Am 18. März wurde er in Frankfurt zum deutschen König (keine Krönung!) gewählt, das Wahldekret wurde mit Boten nach Wien gebracht wo er am 29. April in einem festlichen Akt im Chor der Wiener Stephanskirche der Wahl zustimmt. Am 29. Juni wird er schließlich in Prag zum böhmischen König gekrönt. 1439 weilt er zwischen April einige Zeit nach einer Wahlfahrt nach Mariazell in Wien, bevor er mit seinen Truppen nach Ungarn zieht, wo er ab dem 29. Juli fast drei Monate lang in den Sümpfen bei Szegedin liegt. Im September oder Oktober kehrt er an der Ruhr erkrankt die Heimreise nach Wien an, sein Zustand verschlechtert sich aber immer weiter, bis er schließlich am 27. Oktober in Langendort (Neszmély zwischen Gran und Komorn) stirbt. Er wird in in Stuhlweißenburg begraben, in Wien existiert als Denkmal für ihn der Albrechtsaltar. Mit seinem Sohn Ladislaus Postumus erlosch 1457 die Albertinische Linie der Habsburger. Albrechts Nachfolger als deutscher König wurde Friedrich III.. Mit Albrecht begannen die Großmachtbestrebungen des „Hauses Österreich"; auch als österreichischer Landesherr war Albrecht sehr erfolgreich, regierte jedoch mit despotischer Strenge. In die Zeit Albrechts fällt allerdings die Geserah des Jahres 1421, eine der größten Judenverfolgungen des Mittelalters; auf seine Anordnung hin kam es zur Vernichtung der Wiener Judengemeinde.

Auf Albrecht geht der heute noch bestehende Bau der Burgkapelle der Hofburg zurück (Weihe 1425).

Literatur

  • Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begründet von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearbeitet von Karl Bosl [u.a.]. Band 1: A-H. München: A. Francke 1973
  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin: Duncker & Humblot 1953 - lfd.
  • Brigitte Hamann [Hg.]: Die Habsburger. Ein biographisches Lexikon. Wien: Ueberreuter 1988
  • Erich Zöllner: Geschichte Österreichs. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien / München: Österreichischer Bundesverlag [u.a.] ⁸1990, Register
  • Wilhelm Altmann: Die Wahl Albrechts II. zum römischen König. Berlin 1886
  • Wien Wostry: König Albrecht II. (1437 - 1439). 2 Bände. Prag: Rohlíček und Sievers 1906-1907
  • Gisela Köppel: Herzog Albrecht V. von Österreich. Diss. Univ. Wien. Wien 1943
  • Günther Hödl: Albrecht II. Königtum, Reichsregierung und Reichsreform 1438 - 1439. Wien / Graz [u.a.]: Böhlau 1978 (Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters, 3)
  • Alphons Lhotsky: Die Baugeschichte der Museen und der neuen Burg. Band 2/1. Wien: F. Berger 1941 (Festschrift des Kunsthistorischen Museums zur Feier des fünfzigjährigen Bestandes, 1), S. 38, S. 40 f., S. 48 f., S. 51 ff., S. 61
  • Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach bei München: Verlag Dokumentation 1972
  • Ferdinand Opll: Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien. Zeitgenossen berichten. 1995