Wohnhausanlage Raxstraße 6-8
Wohnhausanlage Raxstraße 6-8; Gemeindebau im 10. Bezirk mit Baubeginn 1955.
Das rechteckige Grundstück an der Raxstraße war eine von vielen Grabelandflächen, die nach 1916 zur besseren Versorgung der Wiener Bevölkerung mit Wohnungen freigegeben wurden. Um die Wohnungsnot nach 1945 zu lindern, wurden diese Flächen nach und nach zu Wohnbauzwecken umgewidmet, wobei die Raxstraße vorerst noch eine Trennlinie markierte. Die Anlage bildete zur Bauzeit gleichsam den Abschluss zu dieser imaginären Wohngrenze. Südlich der Raxstraße gab es damals viele Kleingärten und landwirtschaftlich genutzte Flächen.
Die 1950er-Jahre standen ganz im Zeichen des Wiederaufbaues. Das Flachdach und die Zeilenbauweise, die noch heute Vorstadtsiedlungen prägt, setzten sich durch. Die Mindestgröße der Wohnungen wurde von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben, auch wurden fortan standardmäßig Badezimmer in jeder Wohnung geplant. Letzteres waren wichtige Pfeiler des 8-Punkte Programms "Sozialer Städtebau" von Bürgermeister Franz Jonas.
Kunst am Bau
Vier Reliefs aus Terrakotta (Kinder und Tiere) schmücken die Stirnseiten der Gebäude an der Raxstraße, zwei weitere befinden sich als Supraporten über den Eingängen der Stiegen 8 und 9. Die ursprünglich acht Reliefs entstanden im Jahr 1952 und sind Arbeiten des Künstlers Michael Powolny (1871-1954), der zu den herausragendsten Vertretern der Wiener Werkstätte zählt.
Weblinks
- Wiener Wohnen: Raxstraße 6-8 [11.9.2024]