Favoriten

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48° 9' 7.67" N, 16° 23' 14.94" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Favoriten ist der 10. Wiener Bezirk. Er wurde 1874 aus den vor dem Linienwall (heute Gürtelstraße) gelegenen Teilen des Bezirks Wieden und kleineren Teilen der Bezirke Margareten und Landstraße sowie der Ortsgemeinden Inzersdorf, Oberlaa und Unterlaa errichtet. Der Name ist auf die Favoritenlinie zurückzuführen, deren Namen sich vom Schloss Favorita (heute Theresianum) ableitete.

Inhalt:
  1. Zusammensetzung
  2. Katastralgemeinden
  3. Bezirkswappen
  4. Bezirksgeschichte
    1. Vorgeschichte
    2. Von der Bezirksgründung bis zum Ersten Weltkrieg
    3. Zwischenkriegszeit, NS-Diktatur, Zweiter Weltkrieg
    4. Zweite Republik
  5. Wirtschaftsgeschichte
  6. Bauliche Gestalt
  7. Sakralbauten
  8. Statistiken
    1. Häuser
    2. Einwohner
  9. Häusernummerierungen und -schematismen
  10. Bezirksvorstehung
  11. Quellen
  12. Literatur
  13. Weblinks
  14. Referenzen

Zusammensetzung

Gründe südlich des Linienwalls im heutigen Simmering, Favoriten und Meidling
Plan des späteren 10. Bezirks Favoriten (1865)

Wienerberg und Laaer Berg sind Teile von geologischen Stadtterrassen, die sich vom Küniglberg ostwärts erstrecken und zugleich die Wasserscheide zwischen Wienfluss und Liesingbach (dem einzigen fließenden Gewässer des Bezirks) bilden. Der 1874 errichtete Bezirk umfasste ursprünglich die außerhalb des Linienwalls (Gürtelstraße) gelegenen Teile des vierten Bezirks (Wieden) sowie kleinere Teile des dritten (Landstraße) und des fünften Bezirks (Margareten), weiters Teile der Ortsgemeinden Inzersdorf, Oberlaa und Unterlaa, die ab 1938 vollständig beim Bezirk verblieben, ebenso Rothneusiedl. Die Grenze wird durch die Arsenalstraße, die Bahnlinie Wien-Bruck an der Leitha, die Eibesbrunnergasse und den Gürtel bestimmt. Heute weist der Bezirk eine Fläche von 31,83 Quadratkilometer auf.

Katastralgemeinden

Der Bezirk Favoriten besteht aus den Katastralgemeinden einer einzigen, gleichnamigen Katastralgemeinde: Favoriten, Inzersdorf Stadt, Oberlaa Land, Oberlaa Stadt, Rothneusiedl und Unterlaa.

Bezirkswappen

1904 hat Hugo Gerard Ströhl die Wiener Bezirkswappen gestaltet, wobei das Bezirkswappen von Favoriten damals ohne ältere Grundlagen entstand. Es wurde 1987 neu zusammengestellt, wobei alle Bezirksteile durch eigene Wappenfelder repräsentiert wurden:

Heiliger Johannes Evangelist im Kreuzschild (Favoriten), Heilbrunnen (Oberlaa), Spinnerin am Kreuz im geteilten Schild (Bezirk Favoriten), Ringofen mit Bachlauf (Rothneusiedl), Malteserkreuz (Unterlaa), Weintraube mit drei Ähren (Inzersdorf-Stadt).

Eine detaillierte Beschreibung siehe: Bezirkswappen Favoriten

Bezirksgeschichte

Vorgeschichte

Die Gegend des Laaer Bergs war bereits zur Römerzeit besiedelt (Gutshof in Unterlaa); hier befindet sich auch eine frühmittelalterliche Kirche (Johanneskirche (10)). Über den Wienerberg verlief im Mittelalter die Fernhandelsstraße nach Kärnten, Venedig und Triest (Triester Straße). Das älteste Denkmal des Bezirks ist die aus dem 15. Jahrhundert stammende Spinnerin am Kreuz. Eine Aufwertung erfuhr die (heutige) Laxenburger Straße, weil sie die Verbindung zwischen der (sogenannten neuen) Favorita (4.; Theresianum) und dem kaiserlichen Sommerschloss Laxenburg (Niederösterreich) herstellte. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts gab es auf dem Boden des heutigen Bezirks keine geschlossene Siedlung. Bernhardtsthal, das 1171 "An der Hauptstraße nahe dem Wienerberg" urkundlich erwähnt worden sein soll, wurde lange Zeit als älteste Siedlung betrachtet; nach neueren Forschungen hält man es allerdings eher für einen Flurnamen.

Soweit man feststellen kann, gab es in Favoriten jahrhundertelang lediglich einige Bauernhäuser, bestenfalls Bauernhöfe, inmitten von Feldern und Weingärten. Nach Errichtung des Linienwalls (1704) gab es nur im Zuge der Favoritenstraße und der Matzleinsdorfer (Wiedner Haupt-)Straße Ausgänge nach Süden. Einen Anziehungspunkt für die Wienerinnen und Wiener bildete im Vormärz das "Alte Landgut", weil hier Josef Lanner, Franz Morelly und Wilhelm Fahrbach zum Tanz aufspielten (ab 1834 Casino). Erwähnenswert ist in dieser Zeit auch der Rote Hof.

Zu Beginn der 1840er Jahre führte der Eisenbahnbau zu Veränderungen (Südbahn seit 1841, Raaber Bahn seit 1846); die Besiedlung des südlich des Linienwalls gelegenen Areals nahm stark zu, allerdings kam es allmählich auch zu Industrieansiedlungen, die zu einer städtebaulichen Abwertung des Gebiets und zum Bau billiger Substandardwohnungen führten, in denen vor allem Industriearbeiter zu erschwinglichen Mieten unterkommen konnten. Noch Ende der 1850er Jahre erstreckte sich jedoch die "Siedlung vor der Favoritenlinie" nicht weit über die (heutige) Gudrunstraße hinaus. Am stärksten war die Bautätigkeit in dem durch die beiden Bahnlinien gebildeten Zwickel. 1849 begann der Bau des Arsenals (das heute zum dritten Bezirk gehört). Enorme Bautätigkeit entfaltete sich zwischen 1868 und 1872; durch den Börsenkrach (1873) fand sie ein abruptes Ende. Administrativ gehörte die Siedlung noch immer zu Wieden und im westlichen Teil zu Margareten, obwohl sie 1873 bereits 386 Häuser mit rund 25.800 Einwohnerinnen und Einwohnern umfasste.

Von der Bezirksgründung bis zum Ersten Weltkrieg

[[Datei:Kaiser-Franz-Joseph-Spital.jpg|390px|thumb|right|Kaiser-Franz-Josef-Spital

Am 16. Jänner 1873 beantragte Johann Steudel mit Erfolg die Einrichtung einer Filialkanzlei von Bezirksdienststellen, am 3. März 1873 stellte er den Antrag, vor dem Linienwall, einen eigenen Bezirk zu bilden. Nach längeren Debatten im Gemeinderat erfolgte am 18. Juli ein positiver Gemeinderatsbeschluss. Am 22. Mai 1874 wurden die Grenzen für den zu bildenden Bezirk festgelegt, am 27. September 1874 gab die Niederösterreichische Statthalterei ihre Zustimmung zu dieser Stadterweiterung südlich des Linienwalls. Die Südbahnlinie, die sich wie eine Barriere gegen den Stammbezirk Wieden legte, war gewiss mitverantwortlich dafür, dass sich die Selbstständigkeitsregungen artikuliert hatten. Der neue Bezirk erhielt die Ordnungszahl 10 und nach der Favoritenlinie, die ihre Benennung wiederum von der Favorita (dem späteren Theresianum) abgeleitet hatte, den Namen "Favoriten".

Bereits am 30. Mai 1873 nahm die Wiener Tramwaygesellschaft auf der Strecke Schwarzenbergplatz - Favoritenstraße - Gudrunstraße (bis Jagdgasse) den Pferdebahnbetrieb auf; von der Reinprechtsdorfer Straße führte ab 11. Juni 1891 eine andere Linie ebenfalls in die Gudrunstraße (bis Jagdgasse). Anfang des 20. Jahrhunderts verbanden drei elektrische Straßenbahnlinien den zehnten Bezirk mit dem Stadtzentrum (Oper): 65 (Triester Straße bis Troststraße, ab 22. April 1911; 165 als Verlängerung bis Inzersdorf, ab 1. März 1924), 66 (Laxenburger Straße bis Troststraße, ab 6. April 1907) und 67 (Favoritenstraße bis Schleier- beziehungsweise Lehmgasse, ab 6. April 1907; 167 als Verlängerung bis Rothneusiedl, ab 17. Dezember 1914). Eine randliche Querverbindung bildete die Linie 6, die von Mariahilf nach Simmering verkehrte und die Gudrunstraße durchfuhr (ab 13. April 1907). Der Bahnhof Favoriten (Straßenbahnremise) wurde 1899 erbaut (Gudrunstraße).

Bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs entstanden neben dem Südbahnhof (Wien-Gloggnitzer-Bahnhof) und dem Ostbahnhof (Wien-Raaber Bahnhof) unter anderem die Kirchen St. Johannes Evangelist (1872-1876; Keplerkirche) und Zum heiligen Antonius (1896-1901; Antonkirche), das Amtshaus für den zehnten Bezirk (1881/1882; Bezirksamtsgebäude), das Kaiser-Franz-Joseph-Spital (1891), die Kirche am Matzleinsdorfer Evangelischen Friedhof, der Wasserturm (1898), das Wöchnerinnenheim "Lucina" (1901), das Preyer'sche Kinderspital (1905; "Gottfried Preyer'sche Kinderspitalstiftung") und der Arthaberbrunnen.

[[Datei:Wasserturm10.jpg|390px|thumb|right|Wasserturm, 1957]]

Nach einem Hochwasser im Jahr 1951, von dem Oberlaa, Unterlaa und Rothneusiedl stark betroffen waren, wurde der Liesingbach bis 1956 reguliert und in ein steinernes Bett gebracht.

Zwischenkriegszeit, NS-Diktatur, Zweiter Weltkrieg

Am 31. Mai 1900 entsandte Favoriten Jakob Reumann als seinen ersten sozialdemokratischen Abgeordneten in den Gemeinderat; seit 4. Mai 1919 hat der Gemeinderat eine sozialdemokratische Mehrheit, Favoriten seither (ausgenommen 1934-1945) einen sozialdemokratischen Bezirksvorsteher.

Während des NS-Regimes bildeten sich einige Widerstandszellen in Betrieben wie Brown-Boveri, Ankerbrotfabrik, Steyr und in der Straßenbahnremise. Deutlich über hundert Favoritner kommunistische und sozialdemokratische Widerstandskämpfer fielen dem NS-Terror zum Opfer.

Der Zweite Weltkrieg brachte Favoriten große Zerstörungen durch den Bombenkrieg (1943-1945). In der Nähe der Bahnanlagen kam es von der Gudrunstraße bis zur Favoritenstraße zu großen Bombardements. Auch das Kaiser-Franz-Josef-Spital wurde schwer getroffen.[1]

Zweite Republik

1951-1960 wurde der im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstörte Südbahnhof neu errichtet (Teileröffnung: 29. September 1956). Der 1983 bis 1987 in Betrieb genommene Zentralverschiebebahnhof Wien-Kledering befindet sich etwa zur Hälfte auf Favoritner Gebiet, die andere Hälfte im niederösterreichischen Nachbarort Kledering. Durch den 2015 eröffneten Hauptbahnhof wurde ein zentraler Verkehrsknoten im Bezirk verortet. Am Südtiroler Platz 1958/1959 und am Matzleinsdorfer Platz 1969 kam es zu einer massiven Umgestaltung des Verkehrsknoten mit Unterführungen; auch wurden die Straßenbahnen unter die Erde verlegt. 1972-1974 entstand der Verteilerkreis am Laaer Berg. Am 12. Dezember 1970 wurde die Südosttangente (Inzersdorf-Favoritenstraße), am 19. Dezember 1970 die Autobahneinfahrt Süd (Inzersdorf) dem Verkehr übergeben.

Die durch den U-Bahn-Bau (Baubeginn zwischen Columbusplatz und Gellertgasse am 2. Mai 1972) von der Straßenbahn befreite Favoritenstraße wurde 1976 Fußgängerzone (mit bedeutenden, zum Teil alteingesessenen, Firmen, beispielsweise mit dem 2016 geschlossenen Kleiderhaus Tlapa; Eröffnung der Tiefgarage Reumannplatz 26. November 1976); die U1 nahm am 25. Februar 1978 den Betrieb auf (Reumannplatz-Karlsplatz).

1957-1959 entstand auf einem ehemaligen Mülllagerplatz das Laaerbergbad und ein Volkspark. Am Südabhang des Laaer Bergs wurden Schwefelheilquellen entdeckt (Bau der Kuranstalt Oberlaa), außerdem wurde der Laaer Berg ab 1953 aufgeforstet, es entstand der Laaer Wald; ein großes Areal wurde für die Abhaltung der WIG 1974 (Wiener Internationale Gartenschau) ausgewählt und zu einem weitläufigen Park ausgestaltet. In der Nähe entstand das Büro- und Betriebsgebäude der Austrian Airlines. 1983-1990 ließ die Stadtverwaltung den Wienerberg als Erholungsgebiet ausbauen.

Wirtschaftsgeschichte

Die Industrialisierung führte zur Ansiedlung zahlreicher Betriebe verschiedener Branchen; zur Wienerberger Ziegelfabrik kamen unter anderem Hutter & Schrantz (nach 1884), die Heller-Schokoladefabrik (1890; Gustav Heller), die Ankerbrotfabrik (1891), die Brown-Boveri-Werke (1891), Felten & Guilleaume (1893), die Schmidtstahlwerke (1900), die Kronenbrotwerke, die Imperial-Feigenkaffeefabrik und die Wiener Automobilfabrik (1911; Automobilbau). Die Lebensbedingungen der Arbeiterschaft waren katastrophal. Favoriten war daher in der Frühzeit der Arbeiterbewegung mehrmals Schauplatz spektakulärer Protestaktionen der Arbeiterschaft, 1889 anlässlich des Streiks der Tramwaykutscher bei der Remise Gudrunstraße, 1893 bei Straßenkämpfen zwischen tausenden arbeitslosen Jugendlichen und der berittenen Polizei am Columbusplatz und 1894 beim Boykott der Ankerbrotfabrik.[2] Besonderen Bekanntheitsgrad erlangten die Berichte von Victor Adler zum Leben der Ziegelarbeiter in der Wienerberger Ziegelfabrik. Ein Streik vom 16. bis 28. April 1895 konnte mit Unterstützung der Sozialdemokraten unter Viktor Adler zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden und zeugte von der neugewonnenen Schlagkraft der jungen Arbeiterbewegung.

In der Zweiten Republik siedelten im zunehmend dichtverbauten Gebiet zahlreiche Industriebetriebe ab, was zu einer erhöhten Auspendlerbewegung führte. An der Triester Straße und bei der Autobahneinfahrt entstanden jedoch neue Industrie- und Bürohausanlagen (unter anderem Philipshaus und Computer-Center), an der Wienerbergstraße ein neuer Gasometer (wurde bereits 1987 abgerissen) und das Ambulatorium Süd, später östlich der Autobahn ein Industrieansiedlungskomplex.

Die Zahl der Berufseinpendler aus anderen Bezirken betrug 1961 22.318 und stieg bis 1991 auf 25.478. Aus anderen Teilen Österreichs pendelten etwa 13.000 Personen ein. Die Zahl der Schuleinpendler lag 1991 bei rund 3.000 aus anderen Teilen Wiens und 1.700 aus den Bundesländern. 1967 waren in rund 4.200 Betriebsstätten 44.000 unselbständig Beschäftigte tätig. Die Zahl der Arbeitsstätten betrug 1991 3.983 mit einer Arbeitsbevölkerung von 57.480. 1993 bestanden 216 Lebensmittelkleinhändler und 599 Gastgewerbebetriebe, 1994 14 Hotels und Pensionen. Am Viktor-Adler-Markt bestanden 1993 81 Betriebe.[3] Im Jahr 2016 beherbergte der Bezirk 7.422 Unternehmen mit 8.755 Arbeitsstätten. In Beherbergungsbetrieben standen 2017 7.546 Betten für jährlich 699.000 Gäste zur Verfügung.[4]

Bauliche Gestalt

Das Gebiet des heutigen Bezirks Favoriten war durch den Linienwall von der Stadt und den Vorstädten getrennt. Es bestanden nur zwei Durchlässe bei der Favoritenstraße und der Wiedner Hauptstraße. Erst 1868-1873 setzte ein Bauboom ein, in dessen Folge das Gebiet zwischen Gudrunstraße und Inzersdorfer Straße mit Industrieanlagen und Wohnhäusern als Industrieviertel verbaut wurde. Vor der Jahrhundertwende setzte eine neue Bauwelle ein, die bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs anhielt. Die Zwischenkriegszeit war durch den kommunalen Wohnbau geprägt. In den 1920er und 1930er Jahren des 20. Jahrhunderts entstanden neben dem Amalienbad große Wohnhausbauten der Gemeinde Wien, unter anderem der Viktor-Adler-Hof (1923), der Quarinhof (1924), der Pernerstorferhof (1925/1926), der Jean-Jaurès-Hof (1925/1926), der George-Washington-Hof (1927-1930) und der Hueberhof (1929-1931), weiters die Siedlungsanlage "Am Wasserturm" (1923/1924) und die unbenannte städtische Wohnhausanlage in der Laxenburger Straße, Neilreichgasse und Gudrunstraße. Von 1934-1935 wurde die Friedenskirche gebaut.

1954 wurde der Bezirk (im Zuge der endgültigen Ausgemeindung zahlreicher 1938 eingemeindeter niederösterreichischer Orte und der Schaffung des 23. Bezirks Liesing) nach Süden erweitert (Eingemeindung der restlichen Gebiete von Oberlaa, Unterlaa und Rothneusiedl). Insgesamt wandelte sich der Industriebezirk zum Wohnbezirk. Der Bedarf war enorm, denn noch Mitte der 1960er Jahre wiesen 43 Prozent der Wohnungen nur einen Wohnraum auf. 1947-1951 wurde mit schwedischer Hilfe die Per-Albin-Hansson-Siedlung errichtet, 1957 die Wohnsiedlung Wienerfeld-West, 1960-1964 die Wohnsiedlung am Eisenstadtplatz. Die große städtische Wohnhausanlage Per-Albin-Hansson-Siedlung-Ost (mit Ekazent, Schulkomplex und Pensionistenheim "Laaer Berg", eröffnet 24. Oktober 1972) wurde 1968-1977 erbaut. Es folgten der Karl-Wrba-Hof und weitere Wohnhausanlagen.

Franz-Horr-Stadion, Flugaufnahme 1. Juni 1978

Frühzeitig eine Heimstätte hatte in Favoriten der Fußballsport (unter anderem Hertha, FC Nicholson, später in FC Wien umbenannt, und Rudolfshügel). Seit 1974 ist der Bezirk die Heimstätte von Austria Wien, zunächst am Horrplatz, später umgebaut in die Generali Arena, eröffnet 2018.

Laaerbergbad, Luftbild 8. Juli 2002
Schrägluftaufnahme (August 1959)

Sakralbauten

Im 10. Bezirk befinden sich zahlreiche Kirchen, nämlich die Antonskirche, Apostelkirche, Friedenskirche, Kirche zur Heiligen Katharina von Siena, Klosterkirche Zum heiligen Josef, Oberlaaer Kirche, Pfarrkirche Dreimal wunderbare Mutter Gottes, Pfarrkirche zum Heiligen Franz von Sales, Pfarrkirche Laaer Berg, Pfarrkirche Zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit, Rothneusiedler Kirche und Unterlaaer Kirche sowie Maria vom Berge Karmel, Salvator am Wienerfeld, St. Johann Evangelist und St. Paul.

An evangelische Kirchen A.B. stehen Christuskirche, Gnadenkirche und Thomaskirche sowie H.B. die Erlöserkirche zur Verfügung.

Statistiken

Häuser

1864 bis 1918

1919 bis 2001

Einwohnerinnen und Einwohner

1777 bis 1918

1919 bis 2021

Häuserschematismen

Verlinkungen zu Häuserschematismen sind in den jeweiligen Artikeln zu den Vorstädten beziehungsweise Vororten zu finden.

Bezirksvorstehung

Quellen

Literatur

  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 253 ff.
  • Alt-Wien. Monatsschrift für Wiener Art und Sprache 3 (1894), S. 133 ff.
  • Wolfgang J. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die Heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien: Herold 1989, S. 200 ff.
  • Friedrich Brunner: Bezirksvertretungen in Wien. Historische Entwicklung, Rechtsgrundlagen, Aufgaben, Dezentralisierung, Wahlergebnisse, Personenindex, Rückblick und Zukunft. Hg. von Josef Rauchenberger. Wien: PR-Verlag 1990
  • Favoriten. Ein Heimatbuch des 10. Wiener Gemeindebezirkes. Verf. von e. Lehrerarbeitsgemeinschaft unter Mitw. von Fachreferenten. Schriftl.: Klemens Dorn. Wien: Deutscher Verlag f. Jugend u. Volk 1928
  • Favoritner Bezirksblatt. Organ für die Interessen des 10. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Martinek 1911-1917
  • Favoritner Museumsblätter. Wien: Museumsverein Favoriten 1980 - lfd.
  • Josef Greil: Die kirchlichen Denkmale des X. Wiener Gemeindebezirke. In: Jahresbericht über die K.-K. Staatsrealschule im X. Bezirke in Wien (Jagdgasse 40) 1907/08, S. 4 - 21
  • Leopold Grulich: Bomben auf Wien (ungedr. Man.), Wiener Stadt- und Landesarchiv
  • Gustav Gugitz: Österreichs Gnadenstätten in Kult und Brauch. Band 1: Wien. Wien: Hollinek 1955, S. 80
  • Hugo Hassinger: Kunsthistorischer Atlas der k.k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien und Verzeichnis der erhaltenswerten historischen, Kunst- und Naturdenkmale des Wiener Stadtbildes. Wien: Schroll 1916 (Österreichische Kunsttopographie, 15), S. 175 ff.
  • Hans Hautmann / Rudolf Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934. Wien: Schönbrunn-Verlag 1980, S. 305 ff.
  • Leopold Hochberger / Joseph Noggler: Geschichte der Wiener Apotheken. Wien: Verlag des Wiener Apotheker-Hauptgremiums 1917-1919, S. 191 ff.
  • Maria Kinz: Lebenswertes Favoriten. Wien: J und V [u.a.] 1992
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1895]). Cosenza: Brenner 1967, Band 3, S. 621 ff.
  • Adalbert Klaar: Die Siedlungsformen Wiens. Wien: Zsolnay 1971, S. 91 f.
  • Hermann Knoflacher, Friedrich Nadler, Walter Hank: Auswirkungen der Süd-Ost-Tangente für Wien (1979; Beitrag zur Stadtforschung, -entwicklung und -planung, 4)
  • Wilfried Konnert: Favoriten im Wandel der Zeit. Wien: Mohl 1974
  • Magistrat der Stadt Wien: MA 4 - Wirtschaftsangelegenheiten, MA 66 - Statistisches Amt: Daten über den 10. Bezirk. Wien: Magistrat der Stadt Wien o. J.
  • Magistrat der Stadt Wien: MD - Koordinationsbüro, MA 66 - Statistisches Amt: Wiener Bezirksdaten. 10. Bezirk, Wien: Magistrat der Stadt Wien 1995
  • Hans Markl: Die Gedenktafeln Wiens. Wien: ABZ-Verlag 1949, S. 157 f.
  • Gerhard Meißl: Favoriten: Bezirk ohne Vergangenheit. Bezirk mit Zukunft? In: Wien wirklich. Ein Stadtführer durch den Alltag und seine Geschichte, Wien: Verlag für Gesellschaftskritik 1983, S. 193-207.
  • Alfred Missong: Heiliges Wien. Ein Führer durch Wiens Kirchen und Kapellen. Wien: Wiener Dom-Verlag ³1970, S. 173 ff.
  • Max Porschel [Hg.]: Die Topographie Wiens. Organ für Lokalhistorik. Band 8: 60 Jahre Favoriten. Wien: Selbstverlag 1933
  • Quellen zur Geschichte Favoritens. Wien: Bezirksmuseum Favoriten 1989 - lfd.
  • Norbert Rodt: Kirchenbauten in Wien 1945-1975. Auftrag, Aufbau und Aufwand der Kirche in Wien. Wien: Wiener Dom-Verlag 1976 (Veröffentlichungen des Kirchenhistorischen Instituts der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien, 19), S. 126 ff.
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 150 ff.
  • Werner Schubert: Favoriten. Von der Siedlung zur Großstadt. Wien: K. Mohl 1980
  • Renate Schweitzer: Die Entwicklung Favoritens zum Arbeiterbezirk. In: Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1946 - lfd. Band 29,1974, S. 253 ff.
  • Wolfgang Slapansky: Leben und Arbeiten im Triesterviertel. Wien: Museumsverein Favoriten 1993 (Favoritner Museumsblätter, 18)
  • Herbert Tschulk: X. Favoriten. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1985 (Wiener Bezirkskulturführer, 10)
  • Helmut Weihsmann: Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919-1934. Wien: Promedia 1985, S. 215 ff.

Bevölkerungsgeschichte

  • Historisches Ortslexikon. Statistische Dokumentation zur Bevölkerungs- und Siedlungsgeschichte. Wien
  • Statistik Austria: Census 2011 Gebäude- und Wohnungszählung. Ergebnisse zu Gebäuden und Wohnungen aus der Registerzählung. Wien 2013, S. 152
  • Statistik Austria: Census 2011 Wien. Ergebnisse zur Bevölkerung aus der Registerzählung. Wien 2013, S. 32=
  • Statistik Austria, Volkszählung 2001. Wohnbevölkerung nach Gemeinden (mit der Bevölkerungsentwicklung seit 1869). Wien 2002, S. 98 f
  • Statistisches Jahrbuch der Stadt Wien 2004. Hrsg. vom Magistrat der Stadt Wien
  • Statistisches Jahrbuch der Stadt Wien 2018, Wien 2018

Weblinks

Referenzen

  1. Leopold Grulich: Bomben auf Wien. Ungedrucktes Typoskript, Wiener Stadt- und Landesarchiv, S. 22-28.
  2. Gerhard Meißl: Favoriten: Bezirk ohne Vergangenheit. Bezirk mit Zukunft? In: Wien wirklich. Ein Stadtführer durch den Alltag und seine Geschichte. Wien: Verlag für Gesellschaftskritik 1983, S. 199.
  3. Magistrat der Stadt Wien: MA 4 - Wirtschaftsangelegenheiten, MA 66 - Statistisches Amt: Daten über den 10. Bezirk. Wien: Magistrat der Stadt Wien o. J.; Magistrat der Stadt Wien: MD - Koordinationsbüro, MA 66 - Statistisches Amt: Wiener Bezirksdaten, 10. Bezirk. Wien: Magistrat der Stadt Wien 1995.
  4. Statistisches Jahrbuch der Stadt Wien 2018. Wien: Magistrat der Stadt Wien 2018, S. 300.