August Sigl
August Sigl, * 21. April 1868 Wien, † 14. Mai 1936 Wien, Privatbeamter, Lokalpolitiker.
Biografie
Der Sohn eines Döblinger Geschäftsmanns übersiedelte 1893 nach Favoriten und engagierte sich als Obmannstellvertreter in der sozialdemokratischen Bezirksorganisation sowie im Metallarbeiterverband.
1909 wurde August Sigl bei der Nachwahl in den niederösterreichischen Landtag gewählt, wo er seinen Heimatbezirk Favoriten bis 1915 vertrat. Seine Kandidatur für den Reichsrat 1911 scheiterte in der Stichwahl. Von November 1918 gehörte Sigl zunächst der provisorischen Landesversammlung, ab Mai 1919 wiederum dem Landtag an.
Am 4. Juni 1919 wurde August Sigl zum ersten sozialdemokratischen Bezirksvorsteher Favoritens gewählt. In seiner Amtszeit entwickelte sich der Bezirk zu einer Hochburg der Sozialdemokratie; mehr als 40 Volkswohnhäuser mit über 9.500 Wohnungen sowie das Amalienbad wurden errichtet. In den 1930er Jahren war Sigl zudem Vorstandsmitglied im Kreditverband österreichischer Arbeitervereinigungen. Im Februar 1934 wurde August Sigl seines Amtes als Bezirksvorsteher enthoben.
Die August-Sigl-Straße im 10. Bezirk ist seit 1989 nach dem früheren Bezirksvorsteher benannt.
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Totenbeschreibamt, A1.15305/1936: Totenbeschaubefund, Grabanweisung: Sigl August
- Die Konstituierung der Bezirksvertretungen. In: Wiener Zeitung, 04.06.1919, S. 2
- Die unzufriedenen Christlichsozialen in Döbling. In: Arbeiterzeitung, 19.06.1911, S. 3
Literatur
- Wienbibliothek Digital: Oswald Knauer: Der Wiener Gemeinderat 1861-1962. In: Handbuch der Stadt Wien. Band 77. Wien: Verlag für Jugend und Volk 1963, s. 250
- dasrotewien.at Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie: Sigl, August [Stand: 03.02.2023]
- Wikipedia: August Sigl [Stand: 03.02.2023]
- Biographisches Handbuch des NÖ Landtages 1861–1921 [Stand: 03.02.2023]