Wienerfeld
Wienerfeld ist ein historischer Flurname für ein Areal am südlichen Abhang des Wienerbergs im heutigen 10. Bezirk.
Der Name wurde 1909 zur Benennung der Wienerfeldgasse aufgegriffen, die von der in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Neilreichgasse ostwärts abzweigt.
Später wurde der Name für zwei in dieser Gegend gelegene Siedlungen verwendet, die als Wienerfeld West (westlich der Laxenburger Straße) und Wienerfeld Ost (östlich dieser Straße) bezeichnet werden. Der Westteil der Siedlung erstreckt sich von der Neilreichgasse zur zu ihr parallelen Laxenburger Straße; in dieser weist sie die Hausnummer 134 auf. Der Ostteil der Siedlung erstreckt sich von der Laxenburger Straße 203 - 207 bis zur die Siedlung im Osten und Süden einfassenden Stadtautobahn namens Südosttangente.
Der Bau des Westteils der Siedlung wurde von der Stadtverwaltung in der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur 1939 bis 1942 begonnen. 1954 erhielt die Siedlungsgenossenschaft Altmannsdorf-Hetzendorf hier Baurechte von der Gemeinde Wien und vollendete die ursprüngliche Anlage bis 1959; eine Volksschule entstand 1962-1964. Waren ursprünglich Siedlungshäuser geplant und anfangs auch gebaut worden, so wurden tatsächlich vor allem Wohnblocks gebaut, weil dies billiger kam. Die Pläne stammten von Wenzel Lorenz. Der östliche Bauteil, 1955 bis 1965 errichtet, enthielt eine Hauptschule (erbaut 1952/1953). Die Siedlung "Am Wienerfeld Ost" umfasst heute 426 Gemeindewohnungen, die Siedlung "Am Wienerfeld West" 145.
Pfarre: Salvator am Wienerfeld
Literatur
- Ingeburg Weinberger: NS-Siedlungen in Wien. Projekte, Realisierungen, Ideologietransfer. Wiener Studien zur Zeitgeschichte 7. Wien [u.a.]: LIT 2015, S. 230-235
- Herbert Tschulk: Wiener Bezirkskulturführer: X. Favoriten. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1985, S. 45 f.