Reumannplatz

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Reumannplatz (1982)
Daten zum Objekt
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48° 10' 26.37" N, 16° 22' 42.85" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Blick auf das Amalienbad nach der Neugestaltung 2020

Reumannplatz (10., Favoriten), benannt 1925 nach Jakob Reumann; vorher ab 1872 Bürgerplatz.

Der Platz, der die in Nord-Süd-Richtung verlaufende Favoritenstraße, die Hauptstraße des 10. Bezirks, ebenso wie die in Ost-West-Richtung verlaufende Buchengasse unterbricht, wurde mit der Benennung nach dem ersten sozialdemokratischen Bürgermeister Wiens und mit dem Bau des 1926 eröffneten Amalienbades zu einem Symbol für das Rote Wien.

Ecke Rotenhofgasse befindet sich am Reumannplatz der bis 1999 von Kurt Tichy betriebene Eissalon, der mit Eismarillenknödeln über den Bezirk hinaus bekannt wurde.

1978 bis 2017 befand sich unter dem Reumannplatz die südliche Endstation der neu errichteten U-Bahn-Linie U1, die Favoriten mit der Inneren Stadt, dem Praterstern und mit dem 22. Bezirk verbindet. Am 2. September 2017 wurde die Verlängerung der U1 vom Reumannplatz nach Oberlaa in Betrieb genommen. Am gleichen Tag wurden die Straßenbahngleise vom Reumannplatz in die südliche Favoritenstraße stillgelegt. Die bis dahin auch nach Oberlaa verkehrende Linie 67 hat nunmehr ihre Endstation auf dem Reumannplatz und verkehrt von hier nur mehr zum ebenfalls in Favoriten gelegenen Otto-Probst-Platz.

Neugestaltung 2017 bis 2020

Mit der Verlängerung der U1 wurde die Straßenbahn Linie 67 ab dem Reumannplatz eingestellt. Dies ermöglichte eine umfassende Neugestaltung für den zentralen Platz in Favoriten.

Sozialraumanalyse 2016

Bereits 2016 wurden Meinungen und Wünsche der Anrainerinnen und Anrainer im Rahmen einer Funktions- und Sozialraumanalyse abgebildet. Dabei wurden die unterschiedlichen Ansprüche der potenziellen Nutzerinnen und Nutzer (zum Beispiel Stammpublikum, Passantinnen und Passanten) des Platzes eingeholt. Die Ergebnisse zeigen, dass der Platz bereits jetzt gut funktioniert. Seine Vielfältigkeit und Belebtheit wurden als wichtige Qualität hervorgehoben. Konkrete Anregungen für die Neugestaltung konnten ebenfalls herausgearbeitet werden. So wurden öffentliche Räume ohne Konsumzwang, die bessere Anbindung an das Radwegenetz und wichtige Blickbeziehungen berücksichtigt werden.

Beteiligungsverfahren 2017

Im Herbst 2017 wurden die Wünsche und Ideen aus den verschiedenen Beteiligungsaktionen ausgewertet und daraus ein erster Gestaltungsentwurf erarbeitet, der viel Grün, sichere Gehwege, zwei Plätze, Orte der Identität, viele verschiedene Sitzmöbel, Wasser zum Erleben, Bewegung und Spiel für Alt und Jung, Sauberkeit, weniger Autoverkehr, die Berücksichtigung von Rad- und Lieferverkehr und die Verbesserung der Haltestellensituation enthalten sollte. Nicht alle konnten dabei umgesetzt werden, da beispielsweise ein zusätzlicher Lift von der U1 zum Platz technisch nicht möglich und für ein öffentliches WC zusätzliche Finanzierung notwendig sind. Die Bushaltestellen wiederum waren von den Wiener Linien vorgegeben, Radverkehrslösungen sollten dagegen im Bezirk geklärt werden.

Bei vielfältigen Aktionen konnten Menschen im September 2017 den Platz neu entdecken, wobei die ehemalige Gleisstrasse der Straßenbahn im Zentrum stand. Weiters wurden bei einem Planungscafé Ende September 2017 gemeinsam Ideen für die Neugestaltung entwickelt. Planerinnen und Planer sowie Verantwortliche der Stadtverwaltung und des Bezirkes waren vor Ort. Bei einem runden Tisch im November 2017 konnten alle Interessierten neuerlich Rückmeldungen geben.

Fertigstellung 2019

Im Sommer 2019 begannen die ersten Bauarbeiten. 2020 wurde der Platz fertiggestellt. Der neue Reumannplatz beinhaltet mehr Grün und einen neugestalteten Spielplatz. Viele neue Sitzmöbel und Angebote für Spiel und Bewegung machen den Platz für alle Altersgruppen attraktiv. Der begehbare Wasserbogen sorgt im Sommer für Abkühlung.

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Literatur