Wohnhausanlage Vivariumstraße 6-10
48° 12' 50.18" N, 16° 23' 35.54" E zur Karte im Wien Kulturgut
Wohnhausanlage Vivariumstraße 6-10; Gemeindebau im 2. Bezirk, erbaut 1955-57.
Die 1950er-Jahre standen ganz im Zeichen des Wiederaufbaues. Das Flachdach und die Zeilenbauweise, die noch heute Vorstadtsiedlungen prägt, setzten sich durch. Die Mindestgröße der Wohnungen wurde von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben, auch wurden fortan standardmäßig Badezimmer in jeder Wohnung geplant. Letzteres waren wichtige Pfeiler des 8-Punkte Programms "Sozialer Städtebau" von Bürgermeister Franz Jonas.
Die Straße, in der die Wohnhausanlage liegt, bot einst eine Attraktion: 1873 erbaute eine Privatfirma an der Prater Hauptallee ein öffentlich zugängliches Aquarium. Ab 1878 wurden hier auch Tiere gezeigt, vor allem Affen und Krokodile. 1893 erwarb die Wiener Tiergartengesellschaft die Einrichtung. Als diese in Konkurs ging, errichtete ein Privatmann eine biologische Versuchsanstalt, die 1914 von der Akademie der Wissenschaften übernommen wurde. Der Praterbrand im Jahr 1945 vernichtete die Anlage zur Gänze. Das Grundstück, auf dem heute der Gemeindebau steht, ging 1929 aus dem Besitz der Prinzessin von Lichtenstein an die Gemeinde Wien über.
Kunst am Bau
Zwei der drei Trakte weisen an der zur Vivariumstraße gerichteten Schmalseite von Robert Markowitsch geschaffene Glasmosaike auf, die Landschaften mit Bäumen zeigen (1955). Seit Beginn der 1950er Jahre wird in der "Kunst am Bau" die Mosaiktechnik favorisiert. In der formasketischen Architektur setzt 1 / 2 Wohnhausanlage Vivariumstraße 6-10 die bunt schillernde Ästhetik des Mosaiks einen kontrastreichen Akzent.
Weblinks
- Wiener Wohnen: Vivariumstraße 6-10 [04.02.2025]