Zeitungsausschnittsammlung
Mit dem Aufkommen der modernen Massenpresse im 19. Jahrhundert entstanden die ersten Zeitungsausschnittsammlungen. Sammelnde können Bibliotheken, Firmen, Zeitungsredaktionen, verschiedene andere Institutionen oder auch Privatpersonen sein. 1879 entstand in Paris das erste kommerzielle Büro, das seine Auftraggeber mit Zeitungsausschnitten zu definierten Themen belieferte, der "Argus de la Presse".
Der Vorteil von Zeitungsausschnittsammlungen gegenüber der Archivierung der kompletten Zeitungsbände liegt im gebündelten Zugang zu Artikeln über ein bestimmtes Thema (Person, Institution,…). Auch der Quellenwert von Zeitungsausschnitten ist nicht zu unterschätzen, finden sich doch – vor allem in lokalen Blättern – Meldungen zu Personen und/oder Ereignissen, die nie Eingang in die Literatur gefunden haben, und ohne Zeitungsausschnitte wären diese Informationen verloren.
Im digitalen Zeitalter hat sich auch die Praxis der Zeitungsausschnittsammlungen verändert. Vieles, was früher aus Zeitungen ausgeschnitten und archiviert wurde, ist online zugänglich, aktuelle Informationen sind über Suchmaschinen jederzeit verfügbar. Das stellt Bibliotheken und Dokumentationseinrichtungen vor das Problem, diese Informationen auch für nachfolgende Forschergenerationen aufzubereiten und zu bewahren.
Beispiele für Zeitungsausschnittsammlungen sind das sogenannte "Tagblattarchiv" sowie die "Wurzbach-Dokumentation" in der Wienbibliothek im Rathaus.
Literatur
- Anke te Heesen: Der Zeitungsausschnitt. Ein Papierobjekt der Moderne. Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag 2006