Zum Einhorn (1, Kumpfgasse 5; Konskriptionsnummer 826).
Die erste urkundliche Erwähnung eines Hauses auf diesem Grundstück stammt aus dem Jahr 1376. Danach muss es in den Besitz der Stadt Wien gekommen sein, die es 1386 verkaufte. Für dieses Haus und die darin 1457-1475 nachweisbare Burse ist in dieser Zeit das Schild "ad univornum" (Zum Einhorn) bezeugt.
Zwischen 1566 und 1587 wurde das einstöckige Gebäude als Stadel bezeichnet. Im 17. Jahrhundert befanden sich hier die Stallungen von Eleonore, der dritten Gattin des Kaisers Ferdinand III.. Danach diente es als Sänftenstall, der 1723 in das neue Hofstallgebäude verlegt wurde. Dennoch blieb das Stallgebäude noch eine Zeit lang erhalten.
1755 wurde der Stall verkauft, niedergerissen und durch das heutige Wohnhaus ersetzt, das zwischen dem 28. September 1801 und dem 24. Mai 1802 dem Baumeister Joseph Adelpodinger und seiner Frau Anna gehörte. Am 26. April 1822 erwarb das Ehepaar Adelpodinger das Gebäude erneut, das es ihren Söhnen vererbte.
Durch Splitter der im Nachbarhaus Kumpfgasse 2 eingeschlagenen Bombe erlitt das Gebäude am 5. November 1944 größere Schäden.
Literatur
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 4, 3. Teil. Wien ²1955 (Manuskript im WStLA), S. 648 f.
- Richard Perger: Universitätsgebäude und Bursen vor 1623. In: Das Alte Universitätsviertel in Wien 1385-1985. 1965 (Schriftenreihe des Universitätsarchivs 2), S. 95 f.