Zum goldenen Radl
Zum goldenen Radl, (1, Wollzeile 38, Stubenbastei 2-4, Zedlitzgasse 7; Konskriptionsnummer 789).
Hausschild eines Eckhauses gegenüber dem bis zur Wollzeile reichenden Gebäude der Dominikaner. Das Haus gehörte 1682 dem Gastwirt Georg Müller, der dort ein Einkehrwirtshaus für die aus Ungarn kommenden Kaufleute betrieb, das er "Zum goldenen Pfau" nannte (bereits seit den 60er Jahren des 16. Jahrhunderts befand sich im Haus eine Gaststätte). Das Hausschild dürfte das Haus samt Wirtsstube wohl erst durch den Gastgeb Jakob Rädlmayer erhalten haben, der das Objekt 1713 kaufte. Zum Zeitpunkt der Demolierung (1890) hatte das Haus vier Stockwerke. Hier wohnten der Dichter Eduard von Bauernfeld und der Generalintendant der Hoftheater, Baron Hofmann, nach dem das Gebäude, da Hofmann zahlreichen Besuch aus Theaterkreisen erhielt, auch den Namen "Theaterhaus" führte. 1842 bis 1890 befand sich darin das Konvikt der Wiener Sängerknaben.
ausführlichere Beschreibung im Artikel Bauernfeldhof.
Literatur
- Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 637
- Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 407 f.
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 4, 3. Teil. Wien ²1955 (Manuskript im WStLA), S. 569-573