Zum roten Apfel (1, Schwedenplatz)
Zum roten Apfel (1., Schwedenplatz 3-4, Laurenzerberg 4, Postgasse 19; Teil, Konskriptionsnummer 651). Das Wohnhaus ist seit Mitte 15. Jahrhundert grundbücherlich erfassbar und hieß Mitte 16. Jahrhundert „Zum schwarzen Bären". Während der Zweiten Türkenbelagerung (1683) erlitt es schwere Schäden. In einem im Haus befindlichen Kaffeehaus war 1849-1850 eine Winkelbörse untergebracht, die anschließend ins Postgebäude übersiedelte. Am 3. November 1828 wurde in diesem Haus Josef Hellmesberger (der Ältere) geboren. Die Gastwirtschaft „Zum roten Apfel" wurde 1890 nach mehr als 200 jährigem Bestehen geschlossen. 1907 erwarb der Cafétier Josef Siller die Häuser Konskriptionsnummer 651-654 (653: hier stand seinerzeit der Kröten- oder Hafnerturm; 654: „Zur Flucht nach Ägypten") und ließ einen Neubau errichten, in dem das Café Siller eingerichtet wurde. Dem Etablissement war ein Hotel angeschlossen, das im April 1945 ausbrannte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1965 nach Plänen von Josef Vytiska der Alma-Motzko-Seitz-Hof (eine Eigentumswohnungsanlage) erbaut, in dessen unteren Etagen das Hotel Capricorno untergebracht ist.
Literatur
- Rudolf Granichstaedten-Czerva: Die Wiener Börse und ihre Geschichte. 1927, S. 14
- Franz Baltzarek: Die Geschichte der Wiener Börse. 1973, S. 51
- Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 4. Wiesbaden: Steiner 1969-1981, S. 509
- Eugen Meßner: Die Innere Stadt Wien. Ein Beitrag zur Heimatkunde des I. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Österreichische Staatsdruckerei 1928, S. 22
- Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 312