Heinrich Schnitzler
- Ehrenpräsident der Arthur Schnitzler-Gesellschaft (1961)
- Sekretär der österreichischen Sektion des Internationalen Theaterinstituts (1959 bis 1968)
- Vizedirektor des Theaters in der Josefstadt (1958)
- Professor an der University of California, Berkeley (1942 bis 1956)
Heinrich Schnitzler, * 9. August 1902 Hinterbrühl bei Mödling, Niederösterreich, † 12. Juli 1982 Wien 9., Alser Straße 4 (Allgemeines Krankenhaus), Schauspieler, Regisseur, Sohn Arthur Schnitzlers.
Studierte an der Universität Wien Kunstgeschichte und Germanistik, nahm auch Schauspielunterricht (bei Franz Herterich), debütierte 1921 in Wien und spielte 1922-1924 am Raimundtheater, anschließend 1924-1932 in Berlin (Staatstheater, Deutsches Theater) und 1932-1938 wieder in Wien (Deutsches Volkstheater, an dem er auch als Dramaturg und Regisseur arbeitete). 1938 emigrierte er in die USA (wo er an der University of California in Berkeley und in Seattle [aber auch im kanadischen Vancouver] als Lektor Schauspielkunst, Regie und Theatergeschichte lehrte und an Theatern Regie führte), war 1948- 1956 Professor. 1957 kehrte er nach Wien zurück (Regietätigkeit am Theater in der Josefstadt, 1959-1972 dessen Vizedirektor, rund 60 Inszenierungen), arbeitete aber auch europaweit als Gastregisseur. Er verwaltete den Nachlass seines Vaters, betreute die Neuausgabe der "Gesammelten Werke" (vier Bände) und gab den Briefwechsel Schnitzlers mit Hugo von Hofmannsthal und Rainer Maria Rilke heraus. Sekretär der österreichischen Sektion der ITI (1959-1968); Ehrenpräsident der Schnitzler-Gesellschaft (1961), Josef-Kainz-Medaille (1963), Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (1963), Ehrenring des Theaters in der Josefstadt (1972), Ehrenmedaille in Gold (1978); Dr. h. c. Universität Freiburg im Breisgau (1976).
Heinrich Schnitzler wurde im Ehrengrab seines Vaters beigesetzt.
Literatur
- Werner Röder / Herbert A. Strauss: Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 / International biographical dictionary of Central European émigrés 1933-1945. Hg. vom Institut für Zeitgeschichte München und von der Research Foundation for Jewish Immigration. München [u.a.]: Saur 1980-1999 (Literaturverzeichnis)
- Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik. Wien: Ueberreuter 1992
- Kürschners biographisches Theater-Handbuch. Hrsg. von Herbert A. Frenzel [u.a.]. Berlin: de Gruyter 1956
- Die Vertreibung des Geistigen aus Österreich. Zur Kulturpolitik des Nationalsozialismus. [Zusammenstellung der Ausstellung: Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. Katalog: Gabriele Koller ... Für den Inhalt verantwortlich: Oswald Oberhuber]. Wien: Zentralsparkasse 1982, S. 290
- Die Presse, 15.07.1982
- Wiener Zeitung, 15.07.1982
- Arbeiter-Zeitung, 15.07.1982
- Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.07.1982
- Kleine Zeitung, 16.07.1982
- Rathaus-Korrespondenz, 09.08.1972