ARBÖ
48° 12' 20.08" N, 16° 25' 54.78" E zur Karte im Wien Kulturgut
ARBÖ (2., Johann-Böhm-Platz 1).
Der Auto-, Motor- und Radfahrerbund Österreichs (kurz ARBÖ nach der frühen Bezeichnung Arbeiter-Radfahrer-Bund Österreichs) ist ein österreichischer Verkehrsclub, der Kraftfahrerbelange als NGO vertritt. Er ist mit circa 420.000 Mitgliedern (Stand 2023) nach dem ÖAMTC der zweitgrößte Verein dieser Art in Österreich. Er wurde am 30. April 1899 als Verband der Arbeiter-Radfahrer-Vereine Österreichs in Wien gegründet und hat sich in den folgenden Jahrzehnten zu einer Serviceorganisation für Mitglieder weiterentwickelt. Der ARBÖ ist Gründungsmitglied des Verbundes Europäischer Automobilclubs (EAC) mit Sitz in Brüssel. Der ARBÖ ist ein zentraler Verband innerhalb der sozialdemokratischen Vorfeldorganisation ASKÖ. Er ist Mitglied des EAC European Automobile Clubs.
Geschichte
Nachdem 1893 der erste Wiener Radfahrverein („Die Biene“) gegründet worden war, folgten weitere Vereinsgründungen, welche sich schließlich am 30. April 1899 zum „Verband der Radfahrvereine Österreichs“ zusammenschlossen. Nach mehreren Namensänderungen (1926: „Arbeiter-Radfahrer-Bund Österreichs“, 1932: „Arbeiter-Rad- und Kraftfahrer-Bund Österreichs“) und Schaffung einer Motorfahrsektion, wurde der Name schließlich 1962, aufgrund der zunehmenden Motorisierung der Vereinsmitglieder, auf den heutigen Namen „Auto-, Motor- und Radfahrerbund Österreichs“ geändert. 1934 wurde der Verein verboten und 1945 neu gegründet.
Pannenhilfe und technischer Dienst
Unter der Kurzrufnummer 123 ist der ARBÖ-Pannendienst in ganz Österreich erreichbar. Mit 450 eigenen Technikern wird das österreichische Straßennetz betreut. Ziel der ARBÖ-Pannenhelfer ist, die Weiterfahrt mit dem eigenen Kfz oder Fahrrad zu erreichen. Als Partnerclub übernehmen die Helfer von ARBÖ die Pannenhilfe für Mitglieder vom Auto Club Europa (ACE), welcher umgekehrt Hilfestellung von ARBÖ-Mitgliedern bei Pannen in Deutschland leistet.
Weiters führt der ARBÖ österreichweit Dienstleistungen in fahrzeugtechnischen Belangen wie zum Beispiel §-57a-Begutachtungen (Pickerlüberprüfungen), Ankaufstest, Saisontest etc. in seinen 90 Prüfzentren (2023) durch.
Zusatzprodukt Sicherheits-Pass
Mit dem Zusatzprodukt ARBÖ-Sicherheits-Pass können Mitglieder den ARBÖ-Schutz auf Europa im geografischen Sinn sowie die Kanarischen Inseln, Island und Madeira ausweiten. Der ARBÖ-Sicherheitspass enthält 28 Leistungen, unter anderem Pannendienst im Ausland, Abschleppdienst im Ausland, Krankenversicherung mit Krankenrückholung im In- und Ausland.
Fahrsicherheitszentren
Der ARBÖ hat folgende Fahrsicherheitszentren:
- Wien – Kagran
- Salzburg – Straßwalchen
- Steiermark – Ludersdorf
Das Zentrum in Kärnten bei Arnoldstein wurde 2008 geschlossen.
Informationsdienst
Der ARBÖ betreibt einen eigenen Informationsdienst für Verkehr und Touristik, der unter anderem den ORF-Teletext mit Verkehrsmeldungen und Schneewerten beziehungsweise Badeseetemperaturen versorgt.
Medien
Mitglieder erhalten die regelmäßig erscheinende Zeitschrift Freie Fahrt.
Verkehrsradio Wien
ARBÖ Verkehrsradio im DAB+ Kanal 11C (CityMUX Wien II)
Mitglieder
Der ARBÖ hatte 2020 offiziell 400.000 Mitglieder. ARBÖ-Mitglieder genießen viele Vorteile mit ihrer Mitgliedschaft. Sie können zum Beispiel Ihr Fahrzeug gratis im ARBÖ-Prüfzentrum durchchecken lassen, Ihr Fahrzeug gratis bewerten lassen, die Rechtsberatung zu Themen aus dem Verkehrs-, Versicherungs- und Konsumentenschutzrecht kostenlos nutzen oder Klubvorteile bei zahlreichen Partnern nutzen. Für alle ohne Kraftfahrzeug ist auch eine Rad- und Freizeitmitgliedschaft verfügbar.
Präsidenten (nach dem Zweiten Weltkrieg)
- Josef Zilker (bis 1946)
- Karl Maisel (1946-1962)
- DDr. Christian Broda (1962-1987)
- Dr. Kurt Steyrer (1987-1989)
- Dr. Herbert Schachter (1989-2006)
- KR Dr. Heinz Hofer (2006-2018)
- LAbg. Dr. Peter Rezar (seit 2018)
Quellen
Literatur
- 75 Jahre ARBÖ. Wien: ARBÖ 1974
- Felix Czeike: XV. Rudolfsheim-Fünfhaus. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 15), S. 33
- Felix Czeike: XVI. Ottakring. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Wiener Bezirkskulturführer, 16), S. 5
- Kurt Stimmer [Hg.]: Die Arbeiter von Wien. Ein sozialdemokratischer Stadtführer. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 295