Alphons Lhotsky

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Lhotsky, Alphons
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Lhotsky, Alfons
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. phil., Univ.-Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  14505
GNDGemeindsame Normdatei 12784208X
Wikidata Q1631873
GeburtsdatumDatum der Geburt 8. Mai 1903
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 21. Juni 1968
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Historiker
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 17.09.2024 durch WIEN1.lanm09ua2
BestattungsdatumDatum der Bestattung  26. Juni 1968
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Hietzinger Friedhof
Grabstelle Gruppe 52, Nummer 41
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  ehrenhalber gewidmetes Grab
  • 4., Johann-Strauß-Gasse 4-6 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst Erster Klasse (Verleihung: 1963)

Alphons Lhotsky, * 8. Mai 1903 Wien, † 21. Juni 1968 Wien, Historiker.

Biographie

Alfons Lhotsky war der Sohn eines Offiziers. Er besuchte das Gymnasium in Wien und Innsbruck. Nach der mit Auszeichnung bestandenen Matura studierte er ab 1921 an der Universität Wien Kunstgeschichte, Geschichte und Pädagogik, von 1923 bis 1925 absolvierte er daneben den Lehrgang am Institut für österreichische Geschichtsforschung. 1925 promovierte er mit einer Arbeit über das Würzburger Formularbuch aus dem 13. Jahrhundert zum Dr. phil. Nach dem Studium arbeitete er zunächst als Volontär bei verschiedenen Kulturinstitutionen und erarbeitete außerdem eine mittlerweile verlorene Kanzleigeschichte Kaiser Karls IV., eine Habsburger-Ikonographie und eine Geschichte der italienischen Historiographie, fand aber für diese Bücher keine Verleger. 1927 bis 1929 war er im Münzkabinett des Kunsthistorischen Museums mit Katalogisierungsarbeiten beschäftigt. 1929 wurde er wissenschaftliche Hilfskraft beim Österreichischen Lichtbild- und Filmdienst, bevor er 1930 Vertragsbediensteter bei der Volksbildungsstelle wurde. Nebenbei widmete er sich Forschungen über die Kanzleien Friedrichs II. und Karls IV. 1938 holte ihn der damalige Direktor Fritz Dworschak ans Kunsthistorische Museum, wo Lhotsky unter anderem die Festschrift zum 50-jährigen Bestehen des Hauses erarbeitete. 1940 wurde er als hervorragender Historiker und “Presse- und Propagandareferent“ des Kunsthistorischen Museums als unabkömmlich erklärt und vom Wehrdienst freigestellt. Seit damals beschäftigte er sich mit Thomas Ebendorfer. Dieser Geschichtsschreiber sollte ein Forschungsschwerpunkt in Lhotskys weiterer wissenschaftlicher Tätigkeit bleiben.

1945 habilitierte sich Lhotsky an der Universität Wien für Österreichische Geschichte und Geschichte des Mittelalters, 1946 wurde er außerordentlicher, 1951 ordentlicher Professor. Lhotsky wurde 1946 korrespondierendes, 1950 wirkliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften. Zu seinen zahlreichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen gehören grundlegende Forschungsarbeiten wie die "Baugeschichte der Museen und der Neuen Burg" und "Die Geschichte der Sammlungen" (1941-1945), die "Quellenkunde zur mittelalterlichen Geschichte Österreichs" (Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, Ergänzungsband 19 [1963]), die "Geschichte Österreichs 1281-1358" (Veröffentlichungen der Kommission für Geschichte Österreichs I [1967]) sowie die Edition der Cronica Austriae des Thomas Ebendorfer (Monumenta Germaniae Historica, Scriptores, NR 13 [1967]). Zum sechshundertjährigen Jubiläum der Universität Wien schrieb er die "Geschichte der Wiener Artistenfakultät im Mittelalter (1365–1497)". Seine verstreut erschienenen kleineren Publikationen und Vorträge gaben Hans Wagner und Heinrich Koller postum in einer fünfbändigen Ausgabe "Aufsätze und Vorträge" heraus (1970-1976).

Seine Gattin (2. Oktober 1954) war Wanda Malojer (* 20. Oktober 1917).

1964 wurde Lhotsky mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse ausgezeichnet. Im 21. Bezirk wurden 1972 die Lhotskygasse und 1994 der Lhotskyweg nach dem Historiker benannt.

Quellen

  • Archiv der Republik: BMU / PA, Personalakt Alphons Lhotsky
  • Archiv der Republik: BMI / GA: Zivilakten der NS-Zeit: Alphons Lhotsky

Literatur

  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 03.05.1978
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Band 118. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der WissenschaftenAlmanach 1968, S. 286 ff.
  • Erich Zöller: Alphons Lhotsky. In: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 76 (1968), S. 505 ff.
  • Erwin M. Auer: Alphons Lhotsky zum Gedächtnis. In: Wiener Geschichtsblätter. Nr. 23. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien, 1968, S. 353 ff.
  • Karl Lechner: Alphons Lhotsky (Nachruf). In: Unsere Heimat. Zeitschrift für Landeskunde von Niederösterreich 39 (1968), S. 175 ff.
  • Wiener Geschichtsblätter 18 (1963), S. 178
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951


Alphons Lhotsky im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks