Institut für Österreichkunde
Institut für Österreichkunde (1957-1963: Arbeitskreis für österreichische Geschichte). 1954 begann der damalige Professor an der Bundeslehrerbildungsanstalt Karl Scheidl (1910-1971) mit der Vorbereitung einer Historikertagung, die im April 1955 abgehalten wurde („Die Idee der europäischen Gemeinschaft"). Die Tagung wurde zur ständigen Einrichtung und führte 1957 (mit Ermutigung von Dr. Heinrich Drimmel) zur Gründung des Arbeitskreises, der die Zeitschrift „Österreich in Geschichte und Literatur" begründet; hier fand auch Ludwig Jedlicka eine erst Plattform für seine zeitgeschichtliche Forschung. Da 1962 mit der Veranstaltung jährlicher Literaturtagungen und zweijährlicher Geographentagungen begonnen wurde, wurden 1963 auch Arbeitskreise für Literatur beziehungsweise Geographie gegründet, alle drei Arbeitskreise jedoch zum Verein „Institut für Österreichkunde" zusammengefasst und 1965 der Zeitschrift-Titel auf „Österreich in Geschichte und Literatur (mit Geographie)" erweitert. 1955-1990 fanden 37 Historikertagungen statt, seit 1963 meist in St. Pölten (die Geographentagungen finden zweijährlich an wechselnden Tagungsorten in allen Bundesländern statt). Seit 1958 wird neben der Zeitschrift auch die Reihe „Schriften des Institutes für Österreichkunde" veröffentlicht, die insbesonders der Veröffentlichung der Tagungsvorträge dient, außerdem seit 1957 die historische Monographienreihe „Österreich Archiv". Das Institut bemüht sich um die Fixierung eines wissenschaftlich fundierten Österreichbilds, einen „aufgeklärten Patriotismus" im europäischen Umfeld und betrachtet insbesonders die Lehrer an Haupt- und höheren Schulen als Zielgruppe.
Vorsitzende
- 1958-1960 Klemens Zens
- 1960-1968 Alphons Lhotsky
- 1968-1974 Alexander Novotny
- 1974-1985 Erich Zöllner (seit 1985 Ehrenvorsitzender)
- 1985-1991 Karl Gutkas
- seit 1991 Ernst Bruckmüller.
Generalsekretäre
- 1958-1971 Karl Scheidl
- seit 1971 Hermann Möcker
Literatur
- Hermann Möcker: Institut für Österreichkunde. 35 Arbeitsjahre im Rückblick. In: Österreichische Hochschulzeitung. Magazin für Wissenschaft und Wirtschaft. Wien: Verband der Wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs Mai 1989, S. II f.