Angelus Steinwender

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Steinwender, Angelus
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Steinwender, Eduard
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. theol.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  60702
GNDGemeindsame Normdatei 129966568
Wikidata Q537643
GeburtsdatumDatum der Geburt 14. März 1895
GeburtsortOrt der Geburt Maria Lankowitz
SterbedatumSterbedatum 15. April 1945
SterbeortSterbeort Stein an der Donau
BerufBeruf Priester, Widerstandskämpfer
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Widerstandsbewegung
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Letzte Änderung am 18.09.2024 durch WIEN1.lanm09kka
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Friedhof Stein
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Franziskaner – Provinzial der Franziskanerprovinz Wien (1939)

Angelus (Eduard) Steinwender, * 14. März 1895 Maria Lankowitz, † 15. April 1945 Stein an der Donau, Priester, Widerstandskämpfer.

Biografie

Eduard Steinwender war der Sohn eines Bergarbeiters. Noch vor der Matura trat er 1913 in den Franziskanerorden ein und nahm den Ordensnamen Angelus an. 1920 wurde er zum Priester geweiht und 1924 beendete er sein Theologie-Studium an der Universität Graz mit der Promotion zum Dr. theol. 1928 übernahm er die Leitung des Franziskanerklosters in Graz, danach jene der Niederlassungen in St. Pölten und Wien. 1939 avancierte er schließlich zum Provinzial der Franziskanerprovinz Wien.

Als ehemaliges Mitglied der Vaterländischen Front und Anhänger des ermordeten Bundeskanzlers Engelbert Dollfuß stand Steinwender in entschiedener Opposition zum Nationalsozialismus. Über einen Ordensbruder kam er in Kontakt mit der "Antifaschistischen Freiheitsbewegung Österreichs" (AFÖ). Diese verfügte über ein verzweigtes Widerstandsnetz in Kärnten, der Steiermark und Wien. Neben Angelus Steinwender wirkten noch weitere Franziskaner in der Gruppe mit, etwa Wilhelm Kapistran Pieller. Im Sommer 1943 wurde die Gruppe von der Gestapo zerschlagen und der Provinzial im Wiener Franziskanerkloster verhaftet. Der Volksgerichtshof verurteilte mehrere Mitglieder - unter ihnen auch Steinwender - am 11. August 1944 zum Tod. Gegen Kriegsende wurden knapp 50 Inhaftierte aus dem Landesgericht Wien, darunter Pater Kapistran und Pater Angelus, zu zweit angekettet auf einem Fußmarsch bis Stein an der Donau getrieben, wo sie am 15. April 1945 von der SS exekutiert wurden.

An der Franziskanerkirche in Wien-Innere Stadt wurde 1995 eine Gedenktafel zur Erinnerung an die beiden ermordeten Franziskaner enthüllt. Auch im Stephansdom wird auf einer Gedenktafel seiner Ermordung gedacht.

Literatur

  • Wolfgang Neugebauer: Der österreichische Widerstand 1938 - 1945. Wien: Steinbauer 2015, S. 194 f.
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Band 13. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2008, S. 200
  • Gottfried Wegleitner: P. Angelus Steinwender OFM. In: Jan Mikrut [Hg.]: Blutzeugen des Glaubens. Martyrologium des 20. Jahrhunderts. Band 1. Wien: Dom-Verlag 1999, S. 247-255
  • Radomír Luža: Der Widerstand in Österreich 1938 - 1945. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1985, S. 51
  • Wolfgang Neugebauer: Widerstand und Verfolgung in Wien. 1934 - 1945. Eine Dokumentation. Hg.: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes. Band 3. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1975, S. 146

Weblinks