Anna Lesznai

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Lesznai, Anna
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Gergely, Anna; J. Moskowitz, Amália J.; Lesznai-Jászi, Anna
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  368020
GNDGemeindsame Normdatei 106370340
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 3. Jänner 1885
GeburtsortOrt der Geburt Alsokörtvelyes (Slowenien)
SterbedatumSterbedatum 2. Oktober 1966
SterbeortSterbeort New York
BerufBeruf Schrifstellerin, Textilkünstlerrin, Kunstpädagogin, Malerin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Wiener Werkstätte
RessourceUrsprüngliche Ressource 
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Letzte Änderung am 15.01.2024 durch WIEN1.lanm09was
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Anna Lesznai, * 3. Jänner 1885 Alsókörtvélyes (heutiges Slowenien), † 2. Oktober 1966 New York, Schriftstellerin, Textilkünstlerin, Malerin, Kunstpädagogin.

Biografie

Amália J. Moskowitz wurde in der damaligen ungarischen Reichshälfte der k.u.k. Monarchie geboren und wuchs auf dem Landgut Lesznai auf. Sie war die Tochter des geadelten Gejza Moskowitz v. Zemplen, dem persönlichen Sekretär des Reichskanzlers Gyula Andrássy, und Hermine, geb. Hatvany-Deutsch. Literarisch und künstlerisch begabt, wurde sie früh in Budapest von Károly Ferenczy und Simon Hollósy und in Paris von Lucien Simon unterrichtet. Mit 17 heiratete sie überstürzt ihren ersten Ehemann Károly Garai, mit dem sie jung den Sohn Kari hatte, und von dem sie sich bald wieder scheiden ließ.

Ihre literarischen Arbeiten erlangten ebenso viel Aufmerksamkeit wie ihre künstlerischen. Ab 1908 erschienen im literarischen Journal "Nyugat" ihre frühen literarischen Schriften wie Essays, Gedichte und Märchen. Sie wurde Mitglied im "Ungarischen Sonntagskreis", einer intellektuellen ungarischen Diskussionsgruppe, die von den Schriftstellern Georg Lukács und Béla Balász gegründet worden war. 1909 trat sie der expressionistisch-konstruktivistischen Gruppe ungarischer Künstler "Nyolcak" bei, bei deren Ausstellungen sie mit ihren künstlerischen Arbeiten, die von ungarischer Folklore beeinflusst waren, vertreten war. Zudem war sie bekannt für ihre folkloristisch-secessionistischen Stickereien. Die Wiener Werkstätte übernahm 1911 elf bestickte Leinenkissen.

1913 heiratete sie ihren zweiten Ehemann, den Soziologen und Historiker Oszkár Jászi, mit dem sie drei Söhne hatte. Die Ehe ging zwar 1918 in die Brüche, sie blieben jedoch lebenslänglich freundschaftlich miteinander verbunden. Nachdem die Ungarische Räterepublik 1919 zerschlagen wurde, emigrierte sie gemeinsam mit ihrem neuen Lebensgefährten und späteren Ehemann, dem 15 Jahre jüngeren Grafiker Tibor Gergely, den sie aus dem Budapester Sonntagskreis kannte, nach Wien, um dort Funktionen im Volkskommissariat für Unterrichtswesen zu übernehmen. Mit Gergely stattete sie ab 1924 Aufführungen der jüdischen Theatergruppe "Die gildene Pawe" mit Bühnen- und Kostümentwürfen aus. Um wieder als Malerin Fuß fassen zu können, wurde sie 1930 Mitglied im Hagenbund und der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs, in deren Ausstellungen sie regelmäßig vertreten war. 1931 kehrte sie gemeinsam mit Gergely zunächst nach Budapest zurück, emigrierte allerdings bereits 1939 in die USA, wo sie in Ungarischer Kunst und Design Unterricht gab und 1946 sogar eine eigene Kunstschule eröffnete. 1965 erschien ihr autobiographischer Roman "Spätherbst in Eden" in deutscher Sprache und im folgenden Jahr in ungarischer Originalfassung. Sie starb im gleichen Jahr in New York City. Postum wurde 1976 in der Ungarischen Nationalgalerie Budapest 1976 eine große Ausstellung ihrer Werke gezeigt.

Quellen

Literatur

Weblinks


Anna Lesznai im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.