Anna Maria Stephanie
Anna Maria Stephanie (geborene Mi(c)ka), * 1751 Stiahlau/Böhmen (Šťáhlavy/Tschechien), † 2. Februar 1802 Wien, Schauspielerin.
Biografie
Sie debütierte, vermutlich ohne Ausbildung, am Wiener Burgtheater am 27. April 1771 in der Rolle der Gabriele de Vergi in "Fayel," von François-Thomas Arnaud. Als Mitglied des Hauses bis zum ihrem Tod übernahm sie innerhalb kürzester Zeit alle jugendlichen Hauptrollen, unter anderem die Titelrolle in Gotthold Ephraim Lessings "Minna von Barnhelm", die Julie Heiter in "Falsche Vertraulichkeiten" von Friedrich Wilhelm Gotter (nach Pierre Carlet de Marivaux) und die Alise in "Zwo Königinnen" von Karl Michael von Pauerspach (nach Claude-Joseph Dorat). Als sie älter wurde wechselte sie in das Rollenfach der "stolzen Frauen", unter anderem spielte sie die Orsina in Lessings "Emilia Galotti", die Elvira in August von Kotzebues "Die Spanier in Peru oder Rollas Tod", eine ihrer letzten Rollen dürfte die Eulalia in Julius von Sodens "Versöhnung und Ruhe" (Erstaufführung 29. August 1801) gewesen sein.
Sie war seit 16. Juli 1771 mit ihrem Kollegen Gottlieb Stephanie verheiratet. Ihre beiden Töchter Charlotte Stephanie (Lebensdaten unbekannt, verheiratete Gottschligg) und Wilhelmine Korn wurden auch Schauspielerinnen.
Quellen
Literatur
- Burgtheater 1776–1976. Aufführungen und Besetzungen von zweihundert Jahren, 2 Bände (herausgegeben vom Österreichischen Bundestheaterverband. Sammlung und Bearbeitung des Materials Minna von Alth) Wien: Ueberreuter 1979
- Katalog der Portrait-Sammlung der k.u.k. General-Intendanz der k.k. Hoftheater. Zugleich ein biographisches Hilfsbuch auf dem Gebiet von Theater und Musik, 2. Abteilung, Gruppe 4 Wiener Hoftheater, Wien: Künast 1892
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich Online: Stephanie, Anna [Stand: 20.03.2023]