Annakeller
Annakeller (1., Annagasse 3-3A; auch Tunnel genannt), befand sich in den Kellerräumen des Klosters "bei St. Anna" (Annakirche), in das 1530 die Nonnen von St. Clara eingewiesen wurden (Annakloster, Klarakloster).
Über 24 Stufen gelangte man in ein großes Gewölbe; der Tanzsaal war 75 Schritte lang und besaß einen Orchesterraum. Daneben gab es einen kleineren Tanzsaal sowie verschiedene Gasträumlichkeiten. Die Preise waren volkstümlich, der Eintritt in den Tanzsaal betrug drei Kronen (eine Saisonkarte kostete 20 Kronen). Als die Jesuiten das Klostergebäude übernahmen, sprach man vom "Jesuitenkeller". 1838 mietete Josef Daum sämtliche Räume des ihn bis dahin konkurrenzierenden Unternehmens und adaptierte sie für das von ihm begründet Vergnügungsetablissement "Neues Elysium" (eröffnet im Fasching 1840); Daum hatte sein Etablissement bis dahin im Seitzerhof betrieben (Elysium), doch war dieser 1838 abgerissen worden.
Literatur
- Franz Pietznigg, Fasching unter der Erde. In: Mitteilungen aus Wien. 1833, S. 44ff. (Nachdruck: Hans Tietze, Das vormärzlichWien in Wort und Bild [1925], 79f.)
- Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 312
- Neues Elysium