Anton Schirmböck

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Schirmböck, Anton
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  45329
GNDGemeindsame Normdatei 140952284
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 12. Jänner 1898
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 25. November 1982
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Lehrer, Ziegelforscher
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Letzte Änderung am 5.11.2022 durch DYN.krabina
BestattungsdatumDatum der Bestattung  2. Dezember 1982
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Hadersdorf-Weidlingauer Friedhof
Grabstelle Abteilung 2, Gruppe C, Nummer 18

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Anton Schirmböck, * 12. Jänner 1898 Wien, † 25. November 1982 Wien, Lehrer, Ziegelforscher.

Biographie

Anton Schirmböck wuchs in Favoriten auf. Er besuchte die Lehrerbildungsanstalt in der Hegelgasse. 1915 wurde er zum Militär einberufen und kam als Kurier nach Kleinasien. Vom Militärdienst zurückgekehrt, legte er 1919 die Lehramtsprüfung für Zeichnen, Kunstgeschichte und Mathematik ab. Schirmböcks Berufslaufbahn begann in der Bürgerschule in der Pernerstorfergasse in Favoriten. Daneben besuchte er Vorlesungen für Kunstgeschichte an der Universität Wien und begann aus Grabungsberichten Informationen aus 6000 Jahren zu sammeln.

1928 erwarb er gemeinsam mit seiner Frau, die ebenfalls Volksschullehrerin war, eine Bauparzelle in Hadersdorf-Weidlingau, wo er bei Arbeiten im eigenen Garten und auf dem Nachbargrundstück zufällig auf Funde aus der La Téne-Zeit stieß. Der Archäologe Eduard Beninger motivierte Schirmböck zu weiteren Forschungen am Hadersdorfer Hausberg. Bei diesen Ausgrabungen fand der Lehrer 200 Ziegel, die später den Grundstock des Wiener Ziegelmuseums bilden sollten. In der Ersten Republik engagierte sich Schirmböck nach eigenen Aussagen in christlichsozialen Vereinen, weshalb er ab 1938 der Verfolgung durch die Nationalsozialisten ausgesetzt war. Trotzdem suchte er um Aufnahme in die NSDAP an, was ihm allerdings verwehrt blieb.

1939 wurde er zur Wehrmacht eingezogen, 1942 verwundet aus dem Kriegsdienst entlassen. Nach dem Zweiten Weltkrieg boten ihm die Zerstörungen in der Stadt Gelegenheit, nach Ziegeln zu suchen. 1946 kehrte er in den Schuldienst zurück. Nach seiner Pensionierung – er war zuletzt Hauptschuldirektor im 15. Bezirk – verwendete Schirmböck seine ganze Energie für die Ziegelforschung und wurde Experte auf diesem Gebiet. Bundesdenkmalamt und Universität wurden auf ihn aufmerksam und zogen ihn für Datierungsfragen bei. Er wurde zu zahlreichen Vorträgen eingeladen. 1973 dokumentierte die Ausstellung "Die Entwicklungswege der Mauerziegel" Schirmböcks Sammel- und Forschungstätigkeit. Ergebnis dieser von der Fachwelt positiv aufgenommenen Ausstellung war 1978 die Gründung des Wiener Ziegelmuseums als Außenstelle des Bezirksmuseums Penzing. Da Schirmböck dem Museum nach und nach seine Sammlung schenkte, wurde der vorhandene Platz bald zu klein. Die Ziegelsammlung übersiedelte 1980 in das Haupthaus des Bezirksmuseums.

Schirmböck lieferte die Grundlagen zur historischen Ziegelforschung und veröffentlichte die Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Arbeiten vor allem in der Schriftenreihe des Wiener Ziegelmuseums.

Literatur