Anton von Eiselsberg

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Anton Eiselsberg
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Eiselsberg, Anton von
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Eiselsberg, Anton
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. med. univ., Univ.-Prof., Freiherr, Hofrat
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  11858
GNDGemeindsame Normdatei 116426357
Wikidata Q87939
GeburtsdatumDatum der Geburt 31. Juli 1860
GeburtsortOrt der Geburt Schloß Steinhaus bei Wels, Oberösterreich
SterbedatumSterbedatum 25. Oktober 1939
SterbeortSterbeort St. Valentin
BerufBeruf Arzt, Chirurg
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Friedhof Steinhaus, Oberösterreich
Grabstelle
BildnameName des Bildes Antoneiselsberg.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Anton Eiselsberg
  • 1., Mölkerbastei 5 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Komturkreuz des Österreichischen Verdienstordens
  • Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst Erster Klasse (Verleihung: 1932)
  • Bürger der Stadt Wien (Verleihung: 17. Jänner 1932)

Anton Freiherr von Eiselsberg, * 31. Juli 1860 Schloß Steinhaus bei Wels (Oberösterreich), † 25. Oktober 1939 bei St. Valentin, Chirurg.

Biografie

Eiselsberg absolvierte das Gymnasium in Kremsmünster und kam 1878 an die Universität Wien, wo er am 13. Februar 1884 zum Dr. med. univ. promovierte. Ab 1884 arbeitete er als Operationszögling, ab 1887 als Assistent bei Theodor Billroth. 1890 habilitierte er sich in Wien, ging jedoch 1893 als Vorstand der Chirurgischen Klinik nach Utrecht (Niederlande) und 1896 nach Königsberg, um schließlich am 1. April 1901 als Nachfolger von Eduard Albert die Leitung der ersten Chirurgischen Universitäts-Klinik in Wien zu übernehmen, die er bis zu seiner Emeritierung innehatte (30. September 1931). Ab 1890 veröffentlichte Eiselsberg zahlreiche Abhandlungen über verschiedene Themen der Chirurgie; seine bevorzugten Arbeitsgebiete waren: Bakteriologie (wobei Eiselsberg als Schüler Robert Kochs auch wesentlichen Einfluss auf die Einführung der aseptischen Methode in die Chirurgie hatte), plastische Chirurgie, Magen-Darm-Chirurgie, Schilddrüsenchirurgie (wobei seine Erkenntnisse der damals erst beginnenden Endokrinologie zugute kamen) sowie "Röntgenologie", deren Etablierung zum Spezialfach (1904) Eiselsberg neben Julius Wagner-Jauregg besonders förderte, und Neurochirurgie. Eiselsberg bildete in Wien eine der größten medizinischen Schulen heran und erhob sein Fach zur selbständigen Wissenschaft. Während des Ersten Weltkriegs war Eiselsberg als Operateur an den Fronten tätig und nahm größten Einfluss auf die Kriegschirurgie. Physiologie, experimentelle Pathologie und Belange des Sanitätswesens zählten ebenfalls zu seinen Arbeitsbereichen.

Im Oktober 1939 kam der angesehene Chirurg bei einem Eisenbahnunfall im Bahnhof von St. Valentin in Niederösterreich ums Leben.

Eiselsberg war Mitglied vieler wissenschaftlicher Gesellschaften des In- und Auslands und erhielt zahlreiche Auszeichnungen. 1903 erhielt er den Hofratstitel, 1905 die Ehrenmitgliedschaft des Royal College of Surgeons of Edinburgh, weiters sieben Ehrendoktorate, die Auszeichnung Bürger der Stadt Wien (1932), die Ehrenmitgliedschaft der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (1932), das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse, das Komturkreuz des Österreichischen Verdienstordens. Eiselsberg war einer der größten Chirurgen und klinischer Forscher seiner Zeit. Er wohnte von 1903 bis 1936 im Haus Mölkerbastei 5, wo eine Gedenktafel an ihn erinnert. Auch der Eiselsberg-Preis ist nach dem Chirurgen benannt.


Quellen

Literatur

  • Isidor Fischer [Hg.]: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band 1: Aaser-Komoto. München: Urban & Schwarzenberg 1962
  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
  • Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Band 9. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1956
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Julius Leopold Pagel [Hg.]: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin / Wien: Urban & Schwarzenberg 1901
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Anton Freiherr von Eiselsberg: Lebensweg eines Chirurgen. Innsbruck / Wien: Tyrolia-Verlag ²1949
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), Register
  • Wolfgang Denk: Anton Freiherr von Eiselsber. In: Fritz Knoll: Österreichische Naturforscher, Ärzte und Techniker. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Gesellschaft für Natur und Technik 1957, S. 131 ff.
  • Wiener klinische Wochenschrift 53 (1940), S. 55 ff. (Werksverzeichnis S. 59 f.)
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Band 91. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1941, S. 159, 190
  • Ehrenbuch des österreichischen Verdienstordens. Wien: Patria 1936, S. 77
  • Briefmarkenabhandlung der Postdirektion anläßlich des Erscheinens von österreichischen Briefmarken 1960 (Schönbauer)
  • Karin Körrer: Die zwischen 1938 und 1945 verstorbenen Mitglieder des Lehrkörpers an der Universität Wien. Diss. Univ. Wien. Wien 1981, S. 27 f.
  • Gisela Rau: Personalbiographie von Professoren und Dozenten der Ersten Chirurgischen Klinik der Universität Wien. Diss. Univ. Erlangen-Nürnberg. Erlangen-Nürnberg 1972, S. 6 ff.
  • Helmut Wyklicky: Eiselsbergs Jugendzeit bis zu seiner Berufung nach Utrecht. In: E. Wayand / P. Brücke [Hg.]: 19. Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Chirurgie und der ihr angeschlossenen Fachgesellschaften. Kongressbericht. Stift Kremsmünster, Mai 1978. Wien: Egermann 1979, S. Xlll ff.
  • Linzer Tagespost, 172/1939, 249/1939, 255/1939
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 23.07.1960, 23.10.1964
  • Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach bei München: Verlag Dokumentation 1972
  • Geschichte der Universität Wien: Anton, Freiherr von Eiselsberg, Prof.Dr. URL: http://geschichte.univie.ac.at/de/personen/anton-freiherr-von-eiselsberg-profdr [Stand: 16.07.2015]

Weblinks