Der 1. April ist ein in Wien traditionell nachzuweisender Neck- und Scherztag. Schon Philipp Hafner erwähnt 1770 diesen Brauch, ebenso Gottfried Prehauser und der "Eipeldauer" (1808).
Besonders häufig war der Brauch, Dienstboten oder Schulkinder "in die Apotheke zu schicken", wo sie "Schneckenblut", "Verliebte-Katzen-Salbe", "Oxtradium" und ähnliche Scherzprodukte holen sollten.
Der Hineingefallene wurde mit dem Ruf "Erster April!" oder mit Spottversen (wie "April, April, schickt man den Esel, wohin man will") auf seinen Irrtum aufmerksam gemacht.
Noch im 20. Jahrhundert ist es üblich, dass in den Zeitungsausgaben des 1. April eine Scherznachricht abgedruckt wird.
Beispiele
Die Aprilscherze des Wiener Stadt- und Landesarchivs auf den eigenen Social-Media-Kanälen seit 2017:
Literatur:
- Leopold Schmidt: Wiener Volkskunde. Ein Aufriß. Wien: Gerlach & Wiedling 1940 (Wiener Zeitschrift für Volkskunde, Ergänzungsband 16), S. 50 f.