Astronomisch-mathematischer Turm (Hofburg)
48° 12' 23.39" N, 16° 21' 57.03" E zur Karte im Wien Kulturgut
Astronomisch-mathematischer Turm, Aufbau am Südturm des Schweizertraktes der Hofburg.
1793 ließ Kaiser Franz den Südturm des Schweizerhofes als Observatorium ausbauen, das auch unter dem Namen „Astronomisch-mathematischer Turm“ bekannt ist. Der Turm bildete mit dem Dachgarten („Terrassengarten“) am benachbarten Augustinergangtrakt und den Räumlichkeiten der Fideikommißbibliothek ein mit dem kaiserlichen Appartement verbundenen Rekreationsbereich, der 1819 um den Burggarten erweitert wurde. Der Turm besaß einen Saal und einen laternenartigen Aufsatz. Die Räumlichkeiten sind durch drei undatierte Pläne Ferdinand Kirschners belegt, der ab 1858 als Hofarchitekt tätig war. Überlieferten Bildquellen zufolge wurden die Turmaufbauten um 1880 abgetragen.
Quellen
- Albertina, AZ6705, 6706 und 6887: Pläne von Ferdinand Kirschner
Literatur
- Rainer Valenta: Die Bibliothek als architektonischer Ort. Rekonstruktion und Entwicklung der Privatbibliothek Kaiser Franz’ I. In: Thomas Huber-Frischeis, Nina Knieling, Rainer Valenta (Hg.): Die Privatbibliothek Kaiser Franz I. von Österreich 1784-1835. Bibliotheks- und Kulturgeschichte einer fürstlichen Sammlung zwischen Aufklärung und Vormärz. Wien: Böhlau Verlag 2015, S. 178-207
- Elisabeth Hassmann: Quellen und Regesten zur Schatzkammer, Gemäldegalerie und zu den drei Kabinetten aus dem Bestand des k. k. Oberstkämmereramtes 1777 bis 1787 mit einem Nachtrag zu den Jahren 1748 bis 1776. In: Jahrbuch des Kunsthistorischen Museums Wien, Bd. 15/16, Wien 2015
- Hellmut Lorenz / Anna Mader-Kratky [Hg.]: Die Wiener Hofburg 1705–1835. Die kaiserliche Residenz vom Barock bis zum Klassizismus. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2016 (Veröffentlichungen zur Bau- und Funktionsgeschichte der Wiener Hofburg, 3; Veröffentlichungen zur Kunstgeschichte, 14; Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse, 445), S. 508 ff.