August Neilreich

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Neilreich, August
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. iur., Dr. phil. h.c., Oberlandesgerichtsrat
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  16041
GNDGemeindsame Normdatei 117549819
Wikidata Q86530
GeburtsdatumDatum der Geburt 12. Dezember 1803
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 1. Juni 1871
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Jurist, Botaniker
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 22.07.2024 durch WIEN1.lanm08uns
BestattungsdatumDatum der Bestattung  1. Juni 1871
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Liesinger Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 1, Nummer G 2
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  ehrenhalber gewidmetes Grab
  • 1., Kärntner Straße 14 (Geburtsadresse)
  • 1., Bauernmarkt 9 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Orden der Eisernen Krone III.Klasse (Verleihung: 1866)

Neilreich August, * 12. Dezember 1803 Stadt 1049 (1, Kärntner Straße 14), † 1. Juni 1871 Wien 1, Bauernmarkt 9 (Liesinger Zentralfriedhof, Familiengruft), Botaniker, Sohn des Großhandlungsgesellschafters der Firma Kurzbeck und Co. und dessen Gattin Josefa Edle von Kurzbeck; diese entstammte einer adeligen Familie, der das Schloss in Oberliesing (heute Teil des dortigen Altersheims) gehörte.

Neilreich besuchte das Schottengymnasium und absolvierte philosophische und juristische Studien an der Universität Wien (Dr. jur.). Ab 1828 als Auskultant beim Zivilgericht des Magistrats tätig, wurde er 1847 Zivilgerichtsrat, 1850 Oberlandesgerichtsrat und 1853/1854 Mitglied der niederösterreichischen Landeskommission zur Einrichtung neuer Gerichte. 1856 brach eine bis dahin übergangene Tuberkulose aus, die Neilreich zur Einreichung der vorzeitigen Pensionierung veranlasste.

Im Ruhestand widmete er sich völlig seinem schon von Jugend an gehegten Interesse für Pflanzenkunde Nach einem Sommeraufenthalt in Hietzing und einer Reise nach Venedig (bis Ende April 1858) besserte sich seine Gesundheit zusehends. 1859 gegen seinen Willen zu einem der Direktoren der Ersten Österrerreichischen Spar-Casse gewählt, führte er 1860/1861 das Präsidium bei dessen Sitzungen, legte die Direktionsstelle jedoch wegen seiner angegriffenen Gesundheit 1866 zurück. Als seine eigentliche Lebensaufgabe betrachtete er die Erforschung und Darstellung der Flora seiner engeren Heimat: 1846 erschien sein bemerkenswertes Werk „Flora von Wien", 1858/1859 eine „Flora von Niederösterreich". Neilreich führte seine Forschungen mit äußerster Gewissenhaftigkeit durch und konnte mit deren Ergebnissen Lücken sowohl in der wissenschaftlichen Literatur als auch in der praktischen Kenntnis der Flora im Wiener Raum schließen.

Neilreich war Mitglied der Leopoldinisch-Carolinischen Naturforscher-Akademie in Halle/Saale, korrespondierendes Mitglied der königlichen Akademie in Pest und (1867) der Wiener Akademie der Wissenschaften, weiters der königlich botanischen Gesellschaft in Regensburg und der Naturforscher-Gesellschaft in Cherbourg. Dr. phil. h. c. Universität Wien (1865), Orden der Eisernen Krone dritter KIasse (1866).

Neilreichgasse.

Literatur

  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bände. Leipzig: Duncker & Humblot 1875-1912
  • Wilhelm Kosch: Das katholische Deutschland. Biographisch-bibliographisches Lexikon. Augsburg: Literarisches Institut von Haas und Grabherr 1938
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd. (Werkverzeichnis)
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Band 22. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1872, S. 172 ff.
  • Ferdinand Opll: Liesing. Geschichte des 23. Wiener Gemeindebezirkes und seiner alten Orte. Wien: Jugend & Volk 1982 (Wiener Heimatkunde, 23), S. 192 f.
  • Briefmarkenabhandlung der Postdirektion anläßlich des Erscheinens von österreichischen Briefmarken, 21.05.1971