August von Miller-Aichholz
Miller-Aichholz (Miller zu Aichholz) August von, * 17. Juni 1829 Wien, † 24. Dezember 1899 Wien, Großindustrieller, Sohn des Joseph Maria Miller-Aichholz (1797-1871), Bruder von Viktor Miller-Aichholz (1845-1910) und Vinzenz Miller-Aichholz (1827-1913).
Nach seinem Studium arbeitete er zunächst in den kaufmännischen und industriellen Unternehmungen seines Vaters, hielt sich längere Zeit im Filialhaus "Miller & Co." in Triest und bei Geschäftsfreunden in London auf und unternahm in den 1840er und 1850er Jahren ausgedehnte Reisen (Amerika, Orient), die ihm unter anderem Einblick in den für Österreich damals sehr wichtigen Seehandelsverkehr gaben. Lange Zeit war er auch in der Verwaltung des Wiener Giro- und Cassenvereins tätig, gehörte rund drei Jahrzehnte als Vizepräsident dem Verwaltungsrat der Aktiengesellschaft der k. k. privilegierten hydraulischen Kalk- und Portland-Zementfabrik in Perlmoos an, weiters ab dessen Gründung dem Verwaltungsrat der Ersten Österreichischen allgemeinen Unfallversicherungs-Gesellschaft in Wien und dem Verwaltungsrat der Aktiengesellschaft zur Fabrikation vegetabiler Öle in Triest-Servola.
Auf anderen Gebieten betätigte sich Miller-Aichholz als einer der Gründer der "Deutschen Zeitung", des Wiener Stadttheaters und als Direktons-Mitglied der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. Außerdem war er Mitglied wissenschaftlicher Gesellschaften (Geographische Gesellschaft, Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "Adler" [er betrieb familiengeschichtliche Studien]) und humanitärer Vereinigungen (beispielsweise Frauen-Erwerbsverein).
Literatur
- Biographisches Jahrbuch für Altertumskunde (Nekrologe). Band 21. Leipzig: Reisland 1900
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
- Neue Freie Presse, 27.12.1899
- Wiener Zeitung, 27.12.1899