Aumühle
48° 8' 15.35" N, 16° 15' 57.65" E zur Karte im Wien Kulturgut
Aumühle (auch Haydmühle und Schreckmühle), in Rodaun auf dem Grundstück zwischen Schreckgasse, Reulingweg und Ambrosweg gelegen.
Die Ende des 16. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnte Aumühle befand sich unterhalb der Einmündung der Dürren Liesing am gleichen Mühlbach wie die Wiesmühle, dem der Ambrosweg weitgehend folgt. Nach ihrem letzten Besitzer Wilhelm Schreck (1838-1897) wird sie auch Schreckmühle genannt. Dieser ließ die mindestens seit dem 17. Jahrhundert bestehende Getreidemühle 1868 nach neuestem technischen Stand umbauen, das Gefälle erhöhen und eine Dampfmaschine einbauen. Für die Getreideverarbeitung setzte er auf moderne Walzenstühle und Getreidereinigungsvorrichtungen. Die Mühle war zur Belieferung des Wiener Marktes eingerichtet, konnte die zur Verfügung stehende Leistung jedoch kaum ausschöpfen. Vermutlich wurde der Betrieb Anfang des 20. Jahrhundert eingestellt. 1921 wurde auf dem Grundstück ein Kino eröffnet, die Räumlichkeiten der Mühle wurden unter anderem für eine Schule genutzt (Astrid-Lindgren-Zentrum). 2014-2015 wurde das Gebäude abgetragen, auf dem Gelände wurde 2017-2018 eine Wohnhausanlage errichtet.
Siehe auch
Literatur
- Hans Rauscher [Hg.]: Liesing. Eine Heimatkunde-Zeitschrift für den XXIII. Bezirk. Heft 14-39, Wien-Inzersdorf 1957-1960, S. 118
- Ferdinand Opll: XXIII Liesing. J&V Wiener Bezirkskulturführer, Wien 1981, S. 62
- Ferdinand Opll: Liesing. Geschichte des 23. Wiener Gemeindebezirkes und seiner alten Orte. Wien 1982: Jugend und Volk, S. 170
- Rudolf Spitzer: Liesing. Altes erhalten - Neues gestalten. Wien 1994, S. 129
- Julia Leineweber: Nur ein unsichtbares Gewässer, der Liesingbach und seine Bedeutung für die räumliche Entwicklung vom ländlichen Umland zur Peripherie der Stadt Wien. Dipl.-Arb. TU Wien. Wien 2015, S. 160-161