Ausweisung Josua Opitz

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Daten zum Ereignis
Art des Ereignisses Sonstiges Ereignis
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1578 JL
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1578 JL
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VeranstalterVeranstalter
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Gegenreformation in Wien

Unter Kaiser Rudolf II. (1552-1612) setzte in Österreich die gegenreformatorische Phase ein. Bereits 1577 hatte Rudolf II. den protestantischen öffentlichen Gottesdienst in Wien verboten. Diese Politik funktioniert jedoch nur durch das Zusammenwirken der katholischen weltlichen Machthaber und den Reformbestrebungen innerhalb der katholischen Kirche (Jesuiten). Im Zuge der Vertreibung von protestantischen Prediger, kam aus auch zur Ausweisung von Josua Opitz aus Wien.

Biographie

Josua Opitz wurde 1542 in der Markgrafschaft Meißen geboren und war ein deutscher Theologe und Pädagoge, der vor allem in Deutschland und Österreich wirkte. Im Frühjahr 1574 wurde Opitz durch ein Berufungsschreiben zum Prediger des Herren- und Ritterstandes in das niederösterreichische Landhaus nach Wien geholt. Seine Predigten fanden ein großes Publikum, angeblich kamen manchmal über 8.000 Menschen um seine Predigten zu hören. Schon unter Maximilian II. kam es zu Unstimmigkeiten mit Opitz, die jedoch erst nach dessen Regentschaft offen ausbrachen. In den „Passauer Gravamina“ der katholischen Stände 1576 wurde Opitz stark angegriffen. In diesem Jahr starb auch Kaiser Maximilian, der den Protestantismus in den österreichischen Ländern durch die Religionskonzession in gewissem Ausmaß duldete. Sein Nachfolger Rudolf II. beauftragte am 3. Mai 1577 Erzherzog Ernst, der als sein Vertreter in Österreich fungierte, in einem Brief, dem Wirken der evangelischen Prädikanten in Wien ein Ende zu machen. Ernst verbot daraufhin den Bürgern Wiens, an den Gottesdiensten des protestantischen Adels im Landschaftshaus teilzunehmen.

Die Ausweisung

Im Mai 1578 wurde nach einer Unterbrechung von 15 Jahren wieder eine öffentliche Fronleichnamsprozession in Anwesenheit von Rudolf II. begangen, die so massiv gestört wurde ("Milchkrieg zu Wien"), dass bei der Wiederholung eine Woche später die Bevölkerung ausgeschlossen wurde. Unmittelbar nach diesem Ereignis wurde Opitz aus Wien ausgewiesen.[1]Auch die Landhauskapelle wurde in diesem Zuge auch geschlossen. Opitz ging zunächst nach Horn in Niederösterreich, wo er und seine Frau 1578/79 bei Veit Albrecht von Puchheim Aufnahme fanden.

Literatur:

  • Georg Loesche: Geschichte des Protestantismus im vormaligen und heutigen Österreich. 3. Auflage, Wien/Leipzig: Manz'sche Verlags- u. Universitäts-Buchhandlung/Klinkhardt 1930
  • Gustav Reingrabner: Protestanten in Österreich. Geschichte und Dokumentation. Wien/Köln/Weimar: Böhlau Verlag 1981

Einzelnachweise

  1. Loesche Geschichte des Protestantismus im vormaligen und heutigen Oesterreich. Wien: 1930, S. 96.