Bäckerkreuz

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Letzte Änderung am 31.12.2018 durch WIEN1.lanm08mic

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1) Das bekanntere stand vor dem Bäckenhäusel, ein anderes (von der Zeche der „Beckhen und Beckhenknechte" gestiftet) ursprünglich auf der steinernen Brücke vor dem Kärntnertor (1414). Das Bäckerkreuz vor dem Bäckenhäusel, eine gotische Steinsäule, erhob sich über einem viereckigen Sockel als viereckige Säulenschaft, auf dem sich der spitzbogig übergiebelte würfelförmige Aufsatz befand. Zwei Seitenfelder waren leer, zwei mit figuralen Reliefdarstellungen (Schmerzensmann und den Heiligen Nikolaus, den Schutzpatron der Bäcker) geschmückt. Unterhalb des Säulenwürfels die Jahreszahl 1506, weiter unten eine Bretze und die sich auf den Zechmeister Paul Lundler beziehende Inschrift. Nach der Demolierung des Bäckenhäusels kam das „Lundlerkreuz" in ein städtisches Depot, 1933 wurde die Denksäule als Leihgabe der Gemeinde Wien im Hof des Hauses der Bäckerinnung (8, Florianigasse 13) aufgestellt. Es ist das älteste plastische Denkmal in der Josefstadt.

2) Das andere Bäckerkreuz wurde, nachdem es zunächst von der Kärntnertorbrücke an eine andere Stelle in der Nähe der Brücke transferiert worden war, 1772 in das nahegelegene Marktwächterhaus übertragen und 1860 durch die Bäckerinnung renoviert (frühere Renovierungen fallen in die Jahre 1600, 1691 und 1757). Auf der Rückseite der alten Kreuzsäule (sie stand ursprünglich mitten auf der steinernen Brücke und barg eigentlich ein Marienbildnis) befand sich eine auf Befehl Rudolfs II. 1598 eingemeißelte Inschrift, die sich auf die Eroberung Raabs bezog. Als die Säule trotz aller Renovierungen verfiel, machte man für das Marienbild einen nischenartigen kleinen Bau und stellte diesen im „Schämelausleiher- und Laternenanzünderlocal" am Naschmarkt auf. 1900 wurde das alte Wahrzeichen in das Vestibül des Marktamtsgebäudes übertragen (Naschmarktkapelle).

Literatur

  • Hans Rotter: Drei Wiener Wahrzeichen. Die Bäckerkreuze. Wien: Österreichische Druck- und Verlagsgesellschaft 1933
  • Adolf Wolf: Alsergrund-Chronik. Von der Römerzeit bis zum Ende der Monarchie. Wien: Selbstverlag 1981, S. 31
  • Carl Hofbauer: Die Wieden mit den Edelsitzen Conradswerd, Mühlfeld, Schaumburgerhof und dem Freigrunde Hungerbrunn. Historisch-topographische Skizzen zur Schilderung der Vorstädte Wiens. Wien: Gorischek 1864, 27 f.
  • Das Josefstädter Heimatmuseum 5/1959, S. 5
  • Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 120 f.
  • Monatsblatt des Altertums-Vereines zu Wien 12 (1917/1918), S. 56 ff.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 50

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