Bauamtsabteilungen
Bauamtsabteilungen (Stadtbauamt), Verwaltungsabteilungen des Magistrats.
Aufgrund der Geschäftseinteilung von 28. Oktober 1891 übernahmen Magistratsdepartements die Aufgabe der zentralen Verwaltung, von denen das Departement IX die Baupolizei ausübte; Departement V war für Straßen- und Verkehrswesen, Departement VII für Wasserleitungs- und Bäderangelegenheiten zuständig.
Entwicklung
Das Departement IX wurde aufgrund der am 1. Jänner 1902 in Kraft tretenden Geschäftsordnung von 1901 in die Magistratsabteilung XIV übergeleitet. Daneben gab es das Stadtbauamt, das sich aus dem städtischen Unterkammeramt entwickelt hatte; dieses erfuhr 1893, 1898 und 1918 wichtige Umgestaltungen.
1893 gliederte sich das Stadtbauamt in die Bauamtsdirektion und zehn Fachabteilungen (FA), von denen unter anderem die Fachabteilung IX für Bauangelegenheiten in den (inneren) Bezirken 1-9, die Fachabteilung X für Bauangelegenheiten in den (äußeren) Bezirken 10-19 zuständig war. 1898 ergab sich ein Stand von (numerisch) 14 beziehungsweise (infolge einiger Unterteilungen de facto) 18 Fachabteilungen; gleichzeitig entstanden in den Bezirken 10-19 dezentralisierte Bauamtsabteilungen in den Magistratischen Bezirksämtern.
Nach dem Ersten Weltkrieg gliederte sich das Stadtbauamt 1918 in die Stadtbauamtsdirektion (bestehend aus der Plan- und Schriftenkammer und einer Studienabteilung) sowie 14 magistratische Bauamtsabteilungen, die sich auf fünf Gruppen verteilten: A: Allgemeine technische Angelegenheiten [Magistratsbauamtabteilung I-V] B: Hochbau [Magistratsbauamtabteilung VI-VII] C: Tiefbau [Magistratsbauamtabteilung VI1I-XII] D: Wasserversorgung [Magistratsbauamtabteilung XIII] E: Technische Baupolizei [Magistratsbauamtabteilung XIV])
Dazu kamen Besondere Bauleitungen, Betriebsabteilungen, Hilfsdienststellen und weiterhin die Bauamtsbezirksabteilungen.
Die Geschäftseinteilung von 31. Mai 1920 integrierte die Bauamtsabteilungen in das System der Magistratsabteilungen (MA 16-41); bereits 1921 erfolgte eine Neuorganisation. Die Bauamtsabteilungen wurden ab 1920 in der Verwaltungsgruppe V (Technische Angelegenheiten), 1934 in der Gruppe V (Bauamt, Technische Angelegenheiten; MA 23-41), 1939 in der Hauptabteilung IV (Bauwesen; Abteilung IV/1-34), 1941 in der Hauptabteilung G (Bauwesen; G 1-42) zusammengefasst. 1945 bildete das Stadtbauamt die Verwaltungsgruppe IV, 1946 wurden seine Agenden auf die Geschäftsgruppe VI (Bauangelegenheiten) und VII (Baubehördliche und sonstige technische Angelegenheiten) aufgeteilt.
Eine weitere Differenzierung erfolgte in der Geschäftseinteilung von 13. Juni 1969 (Geschäftsgruppe VI: Planung, Geschäftsgruppe VII: Hochbau, Geschäftsgruppe VIII: Tiefbau, Geschäftsgruppe IX: Baubehördliche und sonstige technische Angelegenheiten; in die Geschäftsgruppe X wurden die Technischen Grundangelegenheiten und die Liegenschaftsverwaltung eingegliedert, in die Geschäftsgruppe XIII die administrativen Bauangelegenheiten). Seit 1. Mai 1978 ist die Baudirektion unmittelbar dem Magistratsdirektor unterstellt, die Bauamtsabteilungen bilden weiterhin eigene Magistratsabteilungen.
Literatur
- Rudolf Tillmann: Festschrift herausgegeben anläßlich der Hundertjahrfeier des Wiener Stadtbauamtes am 12. Mai 1935 von der Technikerschaft des Wiener Stadtbauamtes und der großen Technischen Unternehmungen der Stadt Wien. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1935
- Tätigkeit des Wiener Stadtbauamtes und der städtischen Unternehmungen technischer Richtung in der Zeit von 1935 bis 1965. Ein Bericht in zwei Bänden. Hg. vom Wiener Stadtbauamt. Wien: Wiener Stadtbauamt 1974
- Wiener Stadtbauamt 1965 - 1985. Dokumentation. Hg. von der MD-Stadtbaudirektion. Wien: Compress Verlag 1988
- Heinrich Strasser: Zur Organisationsgeschichte des Wiener Stadtbauamts. In: Der Aufbau 20 (1965), S. 108 ff.
- Felix Czeike / Peter Csendes: Die Geschichte der Magistratsabteilungen der Stadt Wien 1902-1970. Band 1. Wien: Jugend und Volk 1971 (Wiener Schriften, 33), S. 32 ff.