Berchtesgadner Hof
Berchtesgadner Hof (7., St.-Ulrichs-Platz 1, Burggasse 16-20)
Im Schottenurbar von 1376 findet sich erstmals eine Erwähnung des Hofs, der am Ende des Dorfs St. Ulrich lag und dem Propst von Berchtesgaden gehörte. Da das Stift Berchtesgaden aber in diesem Gebiet niemals Besitz hatte, handelt es sich wahrscheinlich um einen Besitz des Chorherrn Heinrich von Wien, der 1333 Propst von Berchtesgaden wurde und 1351 starb. Wie auch in anderen Fällen übertrug man den Namen des ersten Besitzers auf den Hof.
Der Berchtesgadner Hof lag auf dem (späteren) Glacis, etwa zwischen dem heutigen Trautsonpalais in der Neustiftgasse und dem Ring. Nach 1421 wird das Besitztum auch Dachsberghof genannt Herzog Albrecht V. erwarb den Hof und vermachte ihn als Leibgeding der Willibirg von Dachsberg, die ihn bis zu ihrem Tod (1434) innehatte.
Während der Ersten Türkenbelagerung wurde der Hof zweifellos zerstört und durfte danach aus Sicherheitsgründen nicht wieder aufgebaut werden. Dadurch entging den Schotten dieser Besitz, der in den Grundbüchern bis 1732 lediglich als Erinnerung unter dem gleichen Grundzins weitergeführt wurde.
Literatur
- Elfriede Faber: Neues aus dem mittelalterlichen St. Ulrich. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 52 (1996/1997), S. 89 ff.