Brigittakirtag

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Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  7453
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Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Brigittakapelle, Frühe Neuzeit, Langes 19. Jahrhundert, Vormärz
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 16.09.2022 durch WIEN1.lanm08jan

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48° 14' 42.69" N, 16° 22' 26.86" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Brigittakirtag (20., Brigittawaldl). Bald nach der Erbauung der Brigittakapelle entwickelte sich der Brauch, zu Ehren der Kapellenpatronin, der heiligen Brigitta, ein Kirchweihfest abzuhalten.

Es wurde alljährlich am vierten Sonntag nach Pfingsten in der Umgebung der Kapelle gefeiert und erfreute sich, als Brigittakirtag bekannt geworden, bei der Bevölkerung größter Beliebtheit.

Wurde der Kirtag schon das ganze 18. Jahrhundert über gerne besucht, so erlebte er in der Zeit des Vormärz, als sich die Bürgerschaft stärker der Kultur und dem Vergnügen zuwandte, eine wahre Glanzzeit.

Unweit des Schauplatzes des Brigittakirtags wurde das Kolosseum erbaut (1835), zu dem in den 1840er Jahren sogar eine Art Pferdeeisenbahn gebaut wurde (auf Holzschienen fahrende Wagen wurden von Pferden, die zwischen zwei durch Holzstangen fix miteinander verbundene Wagen eingespannt waren, teils gezogen, teils geschoben); das Verkehrsmittel kam auch dem Brigittakirtag zugute.

Die Zeitgenossen überbieten sich in farbigen Schilderungen des alljährlichen Spektakels, zu dem zehntausende Menschen in die Brigittenau strömten; es hat in Literatur, Theater und Malerei gleichermaßen seinen Niederschlag gefunden, und auch die Memoirenwerke sind voll von Berichten; Franz Grillparzer hat in seinem "Armen Spielmann" die besondere Anziehungskraft dieses Volksfests verewigt.

Im 19. Jahrhundert allmählich in Vergessenheit geraten, wurde der Brigittakirtag 1980 zu neuem Leben erweckt. An den Brigittakirtag erinnert unter anderem ein Sgraffito (20., Engerthstraße 37) von Hermine Aichenegg (1951).

Literatur

  • Felix Czeike: XX. Brigittenau. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Wiener Bezirkskulturführer, 20), S. 42 ff.
  • Rudolf Kars: Brigitta-Kirchtag. Ein Volksfest in Alt-Wien. In: Wiener Zeitung, 23.07.1898
  • Ein Wort über die Entstehung des Volksfestes in der Brigittenau zu Wien. Wien: A. Strauß 1831
  • Friedrich Umlauft: Sagen und Geschichten aus Alt-Wien. Stuttgart: Carl 1938, S. 172 ff.
  • Zacharias Werner: Brigittakirtag. In: Paul W. Stix [u.a.] [Hg.]: Trau, schau, Wien. ein vergnüglicher Sittenspiegel. Wien [u.a.]: Zsolnay 1973, S. 191 ff.
  • Theater-Zeitung 1817, S. 377 f.; 1831, S. 380; 1833, S. 616; 1844, S. 763; 1845, S. 925 (Abb.); 1846, S. 667
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 2: Die Gemeinde, ihre Verwaltung und sozialen Belange, Wirtschaftsleben, Handel, Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft, Volkskunde, Naturwissenschaft, Klimatologie, Meteorologie, Naturereignisse, Varia und Kuriosa. Wien: Jugend & Volk 1955, S. 229
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 458