Cab
Cab bezeichnet zwei verschiedene Fahrzeuge:
Personenfuhrwerke
Zuerst in England eingeführt (1834 „Hansom-Cab"; von Architekt Jos. A. Hansom erfunden), fand diese Wagentype 1852 auch in Wien als Lohnwagen zur Personenbeförderung Eingang; bei diesen kleinen einspännigen, zweirädrigen Fahrzeugen saß der Kutscher auf einem erhöhten Bock hinter (oder über) den Fahrgästen.
Wie die zahlreichen erhaltenen bildlichen Darstellungen beweisen, erfreute sich das Cab-Fuhrwerk bald großer Beliebtheit („Neueste Wiener Lohnfuhren", Serie im Verlag M. Trentsensky; „Cabeleien", Serie im Verlag A. Leykam; Lithographie von Anton Zampis).
Es gab verschiedene Bezeichnungen (unter anderem „Dog-Cart", „Box-Cab" [Theaterzeitung 1853]) sowie ein- und zweispännige Ausführungen. Die Cabs konnten sich jedoch gegen die Konkurrenz der etablierten Fiaker und Einspänner nicht durchsetzen.
Lastfuhrwerke
Später wurden kleine einspännige, zweirädrige Lastfuhrwerke so genannt, die von einem auf dem offenen Karren sitzenden Fuhrwerker gelenkt wurden, der zugleich das Pferd eines zweiten Wagens an der Leine nachführte. Die Cabs waren bis zum Zweiten Weltkrieg bei Hoch- und Tiefbauten und im Straßenbau unentbehrlich für den Zu- und Abtransport.
Die Cabkutscher zeichneten sich durch besondere Derbheit aus und zählten zu den bekannten Wiener Straßentypen. Nach dem Zweiten Weltkrieg machten moderne Baumaschinen den Cabeinsatz überflüssig.
Literatur
- Drei Jahrhunderte Straßenverkehr in Wien. Gemeinsame Ausstellung des Archivs und des historischen Museums der Stadt Wien; November 1961 bis Februar 1962. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1961 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 8), S. 43