Café Grandjean
Café Grandjean (19, Hohe Warte)
Dieses Kaffeehaus wurde 1841 auf der Hohen Warte durch Matthias Grandjean gegründet und brillierte vor allem durch seine angenehme Lage und den beeindruckenden Ausblick über die Stadt. Das Café wurde von Ausflüglern aus der besten Gesellschaft Wiens besucht. Ursprünglich war es eine Villa, die 1837 erbaut wurde, und später wieder als solche benutzt wurde. Matthias Grandjean führte neben dem Café auch die angrenzende Meierei. Während der Revolution 1848 musste das Kaffeehaus geschlossen werden. 1860 aber wurde das Haus erneut in ein Kaffeehaus umgestaltet und von Georg Walch geleitet. Die Farben Weiß und Blau bestimmten nun das Aussehen des Hauses. Walch pachtete auch die dazugehörige Meierei. Mit dem Bau der elektrischen Straßenbahn nach Döbling im Jahr 1903 und mit der Verlegung der Endstation auf die Hohe Warte war ein neuer Publikumsandrang gegeben. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Café aber weniger besucht und nach 1945 war die Anlage völlig zerstört.
Literatur
- Gustav Gugitz: Das Wiener Kaffeehaus. Ein Stück Kultur- und Lokalgeschichte. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1940, S. 205
- Das Wiener Kaffeehaus. Von den Anfängen bis zur Zwischenkriegszeit (Katalog zur 66. Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien), Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1980, S. 76 und 103