Carl Toldt der Ältere

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Toldt, Carl
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Toldt, Karl
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. med., ao. Prof., o. Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  24783
GNDGemeindsame Normdatei 117393665
Wikidata Q85213
GeburtsdatumDatum der Geburt 3. Mai 1840
GeburtsortOrt der Geburt Bruneck, Südtirol
SterbedatumSterbedatum 13. November 1920
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Anatom, Anthropologe
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 26.09.2024 durch WIEN1.lanm09ua2
BestattungsdatumDatum der Bestattung  16. November 1920
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Grinzinger Friedhof
Grabstelle 18/152

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Carl Toldt, * 3. Mai 1840 Bruneck, Südtirol, † 13. November 1920 Wien, Anatom, Anthropologe.

Biografie

Nach Studium an der medizinisch-chirurgischen Josephs-Akademie (Josephinum; Dr. med. 1864) wurde Toldt Assistent des Physiologen Ewald von Hering am Josephinum und habilitierte sich dort 1869 für mikroskopische Anatomie. Nach Auflassung des Josephinums (1874) wurde Toldt gemeinsam mit Carl Langer als dessen Assistent von der medizinischen Fakultät der Universität Wien übernommen (1875 ao. Prof. für Anatomie, 1876 Berufung als o. Prof. an die Universität Prag, wo er den Institutsneubau und die Ausgestaltung eines anatomischen Museums zu bewerkstelligen hatte). 1884 wurde Toldt o. Prof. für deskriptive und topographische Anatomie an der Universität Wien, wo er bis 1908 (II. Anatomische Lehrkanzel) wirkte und auch hier den Institutsneubau organisierte (Einrichtung des Museums seines Fachs und Neuordnung der Bibliothek). Auch als Histologe und Anthropologe erwarb sich Toldt große Verdienste; epochemachend waren sein „Lehrbuch der Gewebelehre mit vorzugsweiser Berücksichtigung des menschlichen Körpers" (11877,²1884,³1888 [mit Ergänzungen von Otto Kahler ]), sein „Anatomischer Atlas für Studierende und Ärzte" (gemeinsam mit Luigi Della Rosa; 11896-1900, 171937 [Herausgeber Ferdinand Hochstetter ], 231961 [bearbeitet von Heinrich Hajek; Übersetzungen ins Englische, Französische, Ungarische, und Russische]) und das „Lehrbuch der systematischen und topographischen Anatomie" (41890, 121921) seines Lehrers Karl Langer Ritter von Edenberg. Wirkliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften (1888), Mitglied der Kaiserlichen Leopoldo-Carolinischen Akademie der Naturforscher in Halle an der Saale; Dekan der medizinischen Fakultät der Universität Prag (1881/1882) beziehungsweise der Universität Wien (1885/1886 und 1900/1901) sowie Rektor der Universität Wien (1897/1898). Ehrenmitglied der Deutschen und der Wiener Anthropologischen Gesellschaft, k.k. Hofrat (1892), Mitglied des Herrenhauses 1905). Gedenktafel (mit Porträt) im Anatomischen Institut der Universität Wien (Stiegenaufgang).


Im Auftrag der Stadt Wien hat eine HistorikerInnen-Kommission die historische Bedeutung jener Persönlichkeiten, nach denen Wiener Straßen benannt sind, von 2011 bis 2013 untersucht sowie eine zeithistorische Kontextualisierung vorgenommen. Laut Abschlussbericht dieser Forschungsgruppe war Karl Toldt als Ordinarius für Anatomie und Rektor der Universität Wien seit der „Badeni-Krise“ (1897) Meinungsführer für völkische Studenten und verteidigte bzw. relativierte antisemitische Propaganda. Toldt hing der Vorstellung an, dass an der Universität Wien trotz Beherbergung sämtlicher „Nationen“ der Monarchie das deutsche Kulturprimat vorherrschend sein solle.

Karl-Toldt-Weg

Weblinks

Literatur

  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Umstrittene Wiener Straßennamen. Ein kritisches Lesebuch. Wien: Pichler Verlag 2014, S. 46
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Forschungsprojektendbericht "Straßennamen Wiens seit 1860 als 'Politische Erinnerungsorte'". Wien 2013
  • Helmut Gröger: Carl Toldt. Hervorragender Anatom und Anthropologe der Wiener medizinischen Schule. In: APIS (Arzt und Patient in Südtirol) 3 (1990), S. 44 ff.
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6)
  • Carl Toldt: Carl Toldt. O. ö. Professor der Anatomie an der Universität in Wien, gestorben am 13. November 1920, Autobiographie. Berlin / Wien: Urban & Schwarzenberg 1922
  • Die Feierliche Inauguration des Rektors der Wiener Universität für das Studienjahr 1921/1922. Wien: Selbstverlag der Universität, S. 30 ff.
  • Wiener klinische Wochenschrift. Wien / New York: Springer 33 (1920), S. 1041 ff.
  • Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Springer 70 (1920), S. 2045
  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Wien: Daberkow. Band 2 1892 ff.
  • Agathon Wernich / August Hirsch: Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker. Wien [u.a.]: Urban u. Schwarzenberg 1884-1888


Carl Toldt der Ältere im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.