Otto Kahler

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Kahler, Otto
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  22944
GNDGemeindsame Normdatei 116021403
Wikidata Q78913
GeburtsdatumDatum der Geburt 8. Jänner 1849
GeburtsortOrt der Geburt Prag
SterbedatumSterbedatum 24. Jänner 1893
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Arzt, Internist
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 1.02.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Friedhof Heiligenstadt
Grabstelle
  • 1., Stadiongasse 5 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Otto Kahler, * 8. Jänner 1849 Prag, † 24. Jänner 1893 Wien, interner Kliniker. Nach Studium an der Universität Prag (Dr. med. 1871) unternahm Kahler eine Studienreise nach Frankreich. Er verbrachte mehrere Monate bei dem bedeutenden Neurologen und Psychiater Jean M. Charcot, unter dessen Einfluss er sich der Erforschung der pathologischen Anatomie und der klinischen Erscheinungen bei Erkrankungen des Zentralnervensystems zuwandte.

Als Assistent an der Prager Medizinischen Universitätsklinik bei J. Halla fand er in dem damaligen Sekundararzt an der Prager Irrenanstalt, Arnold Pick, einen gleichgesinnten Partner. 1879 konnten bereits ihre "Beiträge zur Pathologie und pathologischer Anatomie des Centralnervensystems" erscheinen. 1875 habilitierte sich Kahler für innere Medizin (1882 tit. Prof.) und wurde 1887 Nachfolger seines Lehrers Halla als Vorstand der zweiten Medizinischen Klinik an der Deutschen Universität Prag. 1888 publizierte Kahler die erste vollständige Beschreibung des Krankheitsbilds der "Syringomyelie" (Prager medizinische Wochenschrift 13,S. 45 ff. und 63 ff.). 1889 folgte seine grundlegende Arbeit über das „multiple Myelom" (Prager medizinische Wochenschrift 14, S. 33ff., s. 44 ff.), das noch immer als Kahlersche Krankheit bezeichnet wird. Im selben Jahr wurde Kahler in Wien Nachfolger von Heinrich von Bamberger an der zweiten Medizinischen Universitäts-Klinik im Allgemeinen Krankenhaus (AKH), als deren Vorstand er allerdings wegen seines frühen Todes nur vier Jahre wirkte.

Kahlerdenkmal, Kahlergasse.

Quelle

Literatur

  • Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon, Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Band 2. Wien: Daberkow 1892
  • Isidor Fischer [Hg.]: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band 1: Aaser-Komoto. München: Urban & Schwarzenberg 1962
  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin: Duncker & Humblot 1953 - lfd. Band 1,1953, Werkverzeichnis
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - 1957
  • Wiener klinische Wochenschrift 6 (1893), S. 79 f.
  • Wiener medizinische Presse 34 (1893), S. 188 f.
  • Prager medizinische Wochenschrift 18 (1893), S. 43 ff., S. 45 ff.
  • Zeitschrift für Heilkunde 14 (1893), S. 3 ff. (Werkverzeichnis)
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), S. 326 f.
  • Walther Koerting: Die Deutsche Universität in Prag. Die letzten 100 Jahre ihrer Medizinischen Fakultät. München: Bayerische Landesärztekammer 1968, S. 168 f.