Cellini-Salzfass
Cellini-Salzfass ("Saliera"; Kunsthistorisches Museum), bedeutendes Kunstwerk der Renaissance und einzig erhaltene Skulptur von Benvenuto Cellini.
Cellini schuf das rund 26 Zentimeter hohe und 33 Zentimeter breite Salzfass im Auftrag von König Franz I. von Frankreich in den Jahren 1540 bis 1543. Es stellt eine Allegorie auf die Erde und das Meer dar. König Karls IX. schenkte das aus Goldblech gestaltete Kunstwerk Erzherzog Ferdinand II. von Tirol.
Die Skulptur, die in den Sammlungen des Kunsthistorischen Museums gezeigt wurde, fiel in der Nacht zum 11. Mai 2003 einem spektakulären Diebstahl zum Opfer. Nach der Ausforschung des Täters, der die Saliera in einem Wald in der Nähe von Zwettl vergraben hatte, und der Restaurierung 2006 kann sie wieder in der Kunstkammer des Kunsthistorischen Museums besichtigt werden.
Kopien
Von der Skulptur gab es drei 1950 vom Silberschmied Carl Vaugoin angefertigte Kopien, die ein merkwürdiges Schicksal hatten. Eine Kopie kam ins Rathaus, wo sie zu einem unbekanntem Zeitpunkt von unbekannten Tätern entwendet wurde. Es sei denn, es handelte sich um jene (zweite?) Kopie, die Bürgermeister Bruno Marek 1969 der auf Staatsbesuch in Wien weilenden Queen Elizabeth II. als Gastgeschenk überreicht hatte.
Eine weitere Kopie, die über fünf Jahrzehnte im Neubauer Geschäft Vaugoins verwahrt wurde, wurde nach dem Diebstahl des Originals im Einvernehmen mit dem Sohn des Silberschmieds, Johann Vaugoin, am 19. Mai durch den Kunsthändler Martin Suppan in der Fernsehsendung "Thema" präsentiert. Die weitere Entwicklung ist mysteriös: Am 29. Juni soll ein Interessent die "Saliera" in der Privatwohnung Vaugoins erworben haben, am 30. Juni wurde Vaugoin tot in seiner Wohnung aufgefunden; von der Kopie fehlt seither jede Spur.
Literatur
- Georg Markus: "Kriminalfall Saliera", zweiter Teil. In: Kurier, 16.10.2003, S. 12 (bezüglich der Kopien)
- Zehn Jahre Diebstahl der Saliera