Cilli Löwinger
Löwinger Cilli, geborene Weber, * 30. Dezember 1877 Poneggen Perg, Oberösterreich, † 26. Februar 1949 Wien, Schauspielerin, Theaterdirektorin, Gatte Josef Löwinger (1870-1920), Tochter eines Kleinbauern.
Biografie
Löwinger debütierte in Znaim in der Truppe der Schwiegereltern Paul und Anna Löwinger und übernahm 1912 mit ihrem Gatten die Leitung der Truppe, mit der sie in der Monarchie, aber auch in Deutschland, in der Schweiz, in den Niederlanden und in Dänemark gastierte. Während des Ersten Weltkriegs war die Bühne als Fronttheater im Einsatz. Nach dem Ersten Weltkrieg kam es zur Gründung des „Löwinger Bauerntheaters" (das bis 1928 ausschließlich Bauernstücke präsentierte). Nach Auftritten in allen Bundesländern kam die Truppe 1928 endgültig nach Wien (wo in der Folge jeweils ein halbes Jahr gespielt wurde). Es kam zum Aufbau der Löwinger-Bühne (vormals Favoritner Kolosseum), zur Gründung eines Theaterverlags und der Zeitschrift „Die Liebhaberbühne" (die 1938 von den Nationalsozialisten verboten wurde). 1944 wurde die Gesellschaft wieder aufgelöst, 1945 das Favoritener Colosseum durch Bomben zerstört. Nach Kriegsende glückte Löwinger jedoch von Vorarlberg aus der Aufbau einer neuen Truppe. Mit ihrem Sohn Paul Löwinger kehrte sie 1946 nach Wien zurück. Eine zweimalige Berufung ans Burgtheater lehnte sie aus familiären Gründen ab. Cilli-Löwinger-Weg.
Literatur
- Wilhelm Kosch: Deutsches Theaterlexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch. Wien: F. Kleinmayr 1953
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.