Clara Schumann

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Clara Schumann (um 1860/1870)
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Schumann, Clara
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Schumann, Clara Josefine
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  363915
GNDGemeindsame Normdatei 11861164X
Wikidata Q132232
GeburtsdatumDatum der Geburt 13. September 1819
GeburtsortOrt der Geburt Leipzig 4035206-7
SterbedatumSterbedatum 20. Mai 1896
SterbeortSterbeort Frankfurt am Main 4018118-2
BerufBeruf Pianistin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource 
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BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
BildnameName des Bildes ClaraSchumann.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Clara Schumann (um 1860/1870)

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Clara Schumann, geb. Wieck, * 13. September 1819 Leipzig, † 20. Mai 1896 Frankfurt am Main, Pianistin, Komponistin.

Biografie

Clara Schumann war die Tochter des musikbegeisterten Theologen Friedrich Wieck, der schon früh das musikalische Talent seiner Tochter erkannte und alles daransetzte, sie als pianistisches Wunderkind bekannt zu machen. Clara erhielt bereits ab dem 5. Lebensjahr intensiven Klavierunterricht durch ihren Vater, hatte mit neun Jahren ihren ersten großen Auftritt im Leipziger Gewandhaus und begann bereits mit zehn Jahren zu komponieren. Es folgten zahlreiche Konzertreisen, die von ihrem Vater organisiert wurden, und bei denen sie auch ihre eigenen Klavierwerke einflocht.

Im Alter von acht Jahren lernte Clara ihren späteren Ehemann Robert Schumann kennen, der auch von ihrem Vater im Klavierspiel unterrichtet wurde. Sie wurden acht Jahre später ein Paar, mussten sich allerdings heimlich verloben, da der Vater von Clara gegen diese Beziehung war und auch einen Heiratsantrag von Robert Schumann im Jahr 1837 ablehnte. Das Paar musste sich schließlich auf dem Gerichtsweg eine Genehmigung für ihre Eheschließung einholen und heiratete im September 1840. Drei Jahre später kam es zu einer Versöhnung mit dem Vater Friedrich Wieck.

Ein Jahr nach der Hochzeit kam das erste von acht gemeinsamen Kindern zur Welt und Robert Schumann drängte Clara sich mehr den Hausfrauen- und Mutterpflichten zu widmen. Clara Schumanns Konzerteinnahmen waren aber ein wichtiger Bestandteil des Familieneinkommens, sodass sie weiterhin auf Konzertreisen ging. Berufsbedingt folgten Umzüge nach Dresden (1844) und Düsseldorf (1850). 1854 versuchte sich Robert Schumann in geistiger Verwirrtheit das Leben zu nehmen und wurde in eine Nervenheilanstalt bei Bonn eingeliefert, wo er 1856 verstarb.

1853 besuchte Johannes Brahms erstmals Robert und Clara Schumann in Düsseldorf, von dessen Begabung beide begeistert waren. Nach Schumanns Einlieferung in die Nervenheilanstalt intensivierte sich der Kontakt zwischen Clara Schumann und Johannes Brahms, der zum vertrauten Freund wurde. Über eine etwaige Liebesbeziehung zwischen den Freund*innen kann nur spekuliert werden, da beide fast den gesamten Briefwechsel bis 1858 verbrannt haben.

1857 zog Clara nach Berlin, 1863 nach Baden-Baden. Daneben war sie aber stets noch auf Konzertreisen in zahlreichen Städten Deutschlands und Europas unterwegs, wo sie als Pianistin gefeiert wurde. 1873 kehrte sich nach Berlin zurück, 1878 wurde sie erste Klavierlehrerin des neu gegründeten Dr. Hoch’s Konservatorium in Frankfurt am Main. Hier starb Clara Schumann am 20. Mai 1896 im Alter von 76 Jahren und wurde in Bonn in der Grabstätte von Robert Schumann beigesetzt.

Clara Schumann unternahm insgesamt neun Konzertreisen nach Wien. Das erste Mal trat sie hier am 14. Dezember 1837 im Zuge einer halbjährigen Wien-Tournee auf, worauf die Stadt in ein regelrechtes Clara-Wiek-Fieber geriet und sogar ein Wettbewerb unter Konditoren für die Kreation einer "Torte à la Wieck" ausgeschrieben wurde. Franz Grillparzer verfasste ein Gedicht zu Ehren von Clara Schumann, sie wurde Ehrenmitglied der Gesellschaft der Musikfreunde und am 4. März 1838 durch Kaiser Ferdinand I. zur k.k. Kammervirtuosin in Wien ernannt, wofür sie sich beim Wiener Publikum mit der Komposition "Souvenir de Vienne" op. 9 bedankte. Die zweite Wienreise, die sie gemeinsam mit ihrem Mann und zwei Töchtern 1846/1847 unternahm, war weniger erfolgreich, nicht zuletzt durch ihre zusätzlichen Verpflichtungen als Hausfrau und Mutter, die ihre Karriere als Virtuosin erschwerten. Als Clara Schumann im Januar und Februar 1856 zu fünf Konzerten nach Wien reiste, war die Begeisterung des Publikums jedoch wieder sehr groß. Auch die weiteren Wienreisen ab 1860 waren sehr erfolgreich. Die letzte Wienreise unternahm sie im November 1872 im Alter von 53 Jahren

Quellen

Literatur

  • Janina Klassen: Art. Schumann, Clara (Josefine). In: MGG Online, hrsg. von Laurenz Lütteken, Kassel, Stuttgart, New York 2016ff., zuerst veröffentlicht 2006, online veröffentlicht 2016
  • Nancy B. Reich: Clara Schumann – Künstlerin und Frau. In: Ich fahre in mein liebes Wien. Hg. von Elena Ostleitner und Ursula Simek. Wien: Löcker 1996
  • Monica Steegmann: Für eine Tasse warm Wasser vorspielen. Clara Wieck-Schumanns Wienreisen im Spiegel ihrer Briefe und Tagebücher. In: Ich fahre in mein liebes Wien. Hg. von Elena Ostleitner und Ursula Simek. Wien: Löcker 1996.
  • Carl Krebs: Art. Schumann, Clara. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 54. Leipzig: Duncker & Humblot 1908


Clara Schumann im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks