David Deszö Herbst
David Deszö Herbst, * 21. Mai 1896 Podolínec (Österreich-Ungarn, heute Slowakei), † 4. Dezember 1987 London (Großbritannien), Textilfabrikant, Sportfunktionär
Biografie
David Herbst kam gemeinsam mit seinem älteren Bruder Isidor bald nach Ende des Ersten Weltkriegs zur Hakoah. Isidor wurde bald Vizepräsident des Vereins, nach seinem Rücktritt folgte ihm Deszö auf dieser Position. Die beiden spielten eine wichtige Rolle bei der Errichtung des Sportplatzes der Hakoah in der Krieau. Im Jahr 1928 wurde Deszö Herbst Präsident der Hakoah und blieb es zehn Jahre lang – bis zur gewaltsamen Auflösung des Vereins durch das nationalsozialistische Regime nach dem "Anschluss" im März 1938. Seine Frau Lisi war eine erfolgreiche Tennisspielerin, im Jahr 1930 gewann sie sie den österreichischen Meistertitel. Nach dem "Anschluss" gelang Herbst die Flucht nach London, wo Valentin Rosenfeld und andere Hakoahner ein Netzwerk aufgebaut hatten. Wie zuvor in Österreich wurde Herbst in Großbritannien als Textilfabrikant tätig. Deszö Herbst wurde mit der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft und die Eintragung in das Goldene Buch der Hakoah geehrt.
Quellen
- Susanne Helene Betz: Funktionärsdaten aus dem Vereinsakt des SC Hakaoh (Bundespolizeidirektion Wien, Büro für Vereins-, Versammlungs- und Medienrechtsangelegenheiten, ZVR-Zl.: 460225356), Wien 2014 - 2017, unpubliziert
- Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger 1937. Band 1, S. 444
Literatur
- Ignaz Hermann Körner: Lexikon jüdischer Sportler in Wien 1900-1938. Herausgegeben von Marcus G. Patka. Wien: Mandelbaum Verlag 2008, S. 102
- Arthur Baar: 50 Jahre Hakoah. Tel-Aviv: Verlagskomitee Hakoah, S. 200–201