Krieau
48° 12' 45.90" N, 16° 24' 45.27" E zur Karte im Wien Kulturgut
Krieau (2, Teil des Praters), eine der nördlich des Praters gelegenen großen ehemaligen Inseln, im Süden vom Heustadelwasser umflossen und von der Hauptallee durchquert.
1425 überließ Albrecht II. die Krieau den Stadlauern als Lehen. Noch Ferdinand I. und Ferdinand III. bestätigten die Pacht. Da später sowohl das Stift Klosterneuburg wie die Stadt Wien Besitzrechte auf die Au zu haben glaubten, wurde ab Mitte des 16. Jahrhunderts rund sieben Jahrzehnte prozessiert. Am 19. Juli 1618 wurde sie schließlich der Stadt Wien zugesprochen. Wegen des langen Streits wurde die Krieau im Volksmund auch "Streitau" beziehungsweise "Kriegsau" genannt. Im 18. Jahrhundert wird über Treibjagden in der Krieau berichtet (beispielsweise 1790). 1845 brachte Erzherzog Ludwig die Krieau (damals "Grünau" genannt) und den "Fahnenstangenhaufen" an das Kaiserhaus zurück. Hier befinden sich die Meierei Krieau, der Trabrennplatz (des 1873 gegründeten Trabrennvereins), das Stadion und das Stadionbad.
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1863: Pfarre St. Johann
- ab 1921: Pfarre Donaustadt
Literatur
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 47
- Hans Pemmer / Ninni Lackner: Der Prater einst und jetzt. Leipzig / Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1935, Register
- Hans Pemmer / Ninni Lackner: Der Prater. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien, München: Jugend & Volk 1974 (Wiener Heimatkunde), S. 45
- Die Leopoldstadt. Ein Heimatbuch. Wien: Lehrer-Arbeitsgemeinschaft 1937, S. 308
- Dietmar Steiner: Architektur in Wien. 300 sehenswerte Bauten. Wien: Magistrat 1984, 107 (Trabrennplatz)