Demonstration vor der Burg 1579
48° 12' 26.69" N, 16° 21' 54.96" E zur Karte im Wien Kulturgut
Am 19. Mai 1579 versammelten sich im Burghof vor der Alten Burg rund fünftausend Bürger der Stadt Wien, darunter auch Frauen mit ihren Kindern, und übergaben Ernst von Österreich eine Bittschrift, das sogenannte "Bürgerlibell". Die Menge sank in die Knie, erhob die Hände und rief "Wir bitten ums Evangelium! Ums Evangelium!" Die Antwort darauf waren Verhaftungen und Todesurteile, die man aus allerhöchster Gnade in Landesverweisungen umwandelte. Trotz der harten Haltung des Landesherren war die Autorität der alten Kirche so sehr gesunken, "dass in diesem Zeitalter geistiger Revolution protestantische Herren und Adelige in Trotz und Auflehnung sich mutwillig erdreisten konnten, durch die Stephanskirche zu reiten oder ihre Pferde von Dienern durchführen zu lassen. Alles war außer Rand und Band geraten."[1]
Literatur
- Hermine Cloeter: Häuser und Menschen von Wien. 1920, S. 161.
Einzelnachweise
- ↑ Hermine Cloeter: Häuser und Menschen von Wien. 1920, S. 160 ff.