Dominique Meyer

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Meyer, Dominique
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  34124
GNDGemeindsame Normdatei 142375276
Wikidata Q1238260
GeburtsdatumDatum der Geburt 8. August 1955
GeburtsortOrt der Geburt Thann im Elsass 4224916-8
SterbedatumSterbedatum
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Wirtschaftswissenschafter, Kulturmanager
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage, Gedenktage-GW
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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 2016)
  • Ehrenmitglied der Wiener Philharmoniker (Verleihung: 2020)
  • Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper (Verleihung: 2020)
  • Offizier der französischen Ehrenlegion (Verleihung: 2020)
  • Grande Ufficiale Ordine al Merito della Repubblica Italiana (Verleihung: 2020)
  • Commendatore dell'Ordine della Stella d'Italia (Verleihung: 2015)


Dominique Meyer, * 8. August 1955 Thann im Elsass, Wirtschaftswissenschaftler, Politberater, Kulturmanager.

Biografie

Dominique Meyer, Sohn eines Militärs und Diplomaten und Absolvent einer Wirtschaftsuniversität in Paris, forschte von 1979 bis 1980 an der Université Paris IX-Dauphine und pflegte bereits in jener Zeit seine Leidenschaft für die Oper und das Theater sowie allgemein für die klassische Musik. 1980 wechselte er ins französische Industrieministerium in den Bereich Elektronik- und Computerindustrien, ab 1984 war er Berater in dem von Jack Lang geführten französischen Ministerium für Kultur. Ab 1986 beriet Meyer die Präsidenten der Pariser Staatsoper Pierre Viot und Raymond Soubie, bevor er 1988 in das Ministerium für Kultur und Kommunikation zurückkehrte und für den Bereich Film und Fernsehen verantwortlich zeichnete. Von 1991 bis 1993 wirkte er als Berater für Kultur und Kommunikation, Jugend, Bildung und Sport im Kabinett der Premierminister*innen Édith Cresson und Pierre Bérégovoy.

Meyer war 1989/1990 Generaldirektor der Pariser Oper (mit der neu eröffneten Opéra Bastille und der alten Opéra Garnier), von 1994 bis 1999 Generaldirektor der Oper Lausanne in der Schweiz, deren Spielplan er durch selten aufgeführte Stücke der Opernliteratur bereicherte. 1999 übernahm er die Intendanz des privat geführten Opernhauses Théâtre des Champs-Elysées in Paris (bis 2010). 2007 bestellte die damalige SPÖ-Kulturministerin Claudia Schmied Dominique Meyer zum Direktor der Staatsoper. Im Herbst 2010 begann seine Direktionszeit in Wien. Gleichzeitig wurde Franz Welser-Möst als Generalmusikdirektor engagiert. Aufgrund "künstlerischer Differenzen" demissionierte der Maestro bereits 2014. Dominique Meyer wurde 2015 wiederbestellt.

Die Direktionszeit Meyers war durch große Publikumserfolge, die dem Engagement bekannter und beliebter Sänger*innen geschuldet sind, geprägt. Kritiker*innen warfen Meyer ein wenig innovatives Programm vor – ein Vorwurf, dem der Kulturmanager mit einer Reihe von Uraufführungen, darunter "Die Weiden" von Johannes Maria Staud und "Orlando" von Olga Neuwirth, entgegenhielt. Das Ballett erfuhr unter Meyer eine besondere Aufwertung, als er mit Manuel Legris einen Danseur Étoile der Pariser Oper nach Wien holte. Ende Juni 2020 nahm Dominique Meyer – bedingt durch die COVID-19-Pandemie vor nur 100 Zuschauer*innen – im Rahmen eines Galakonzerts des Jungen Ensembles Abschied von der Staatsoper und erhielt bei diesem Anlass die Ehrenmitgliedschaft des Hauses. Seit Mai 2020 leitet Dominique Meyer die Mailänder Scala. Seine Intendanz läuft Ende Februar 2025 aus.

Dominique Meyer war und ist als Kulturmanager in zahlreichen Funktionen in der Kultur, aber auch in der Wissenschaft tätig: Er war Präsident des Balletts Angelin Preljocaj (1991 bis 2007, Ehrenpräsident seit 2007) und Mitglied im Vorstand des Balletts Maurice Béjart in Lausanne (1995 bis 1999) sowie des Tanzwettbewerbs Prix de Lausanne. Außerdem war er Kassenführer im Vorstand der Foundation Noureev.

Von 2001 bis 2010 fungierte Meyer als Präsident des französischen Jugendorchesters, seit 2010 ist er dessen Ehrenpräsident. Von 1995 bis 1999 wirkte er im Vorstand des Kammerorchesters Lausanne und des ProQuartets Centre Européen de Musique de Chambre in Paris. Meyer war von 2011 bis 2019 auch Präsident (und ist nunmehr Ehrenmitglied) der Europäischen Musiktheater-Akademie mit Sitz in Wien.

Die wissenschaftliche Karriere Dominique Meyers beinhaltet Lehrtätigkeiten an den Universitäten Paris XIII (1979 bis 1982) und Paris III – INALCO (1980 bis 1988) sowie an der Universität Lyon II (1986 bis 1988). Ebenso war Meyer Lehrbeauftragter für den Studiengang Master Professionel Administration de la musique et du spectacle vivant an der Universität Evry/Paris (bis 2010). Am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien hielt Meyer regelmäßig Lehrveranstaltungen zum Thema "Musiktheater-Management".

Weblinks


Dominique Meyer im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.