Donauturm
48° 14' 24.89" N, 16° 24' 36.12" E zur Karte im Wien Kulturgut
Der Donauturm (22., Donaupark) wurde als Attraktion für die Wiener Internationale Gartenschau 1964 (WIG 64) errichtet. Er ist mit 252 Meter Höhe bis heute das höchste Gebäude in Österreich.
Die Finanzierung des Turms kam größtenteils von der Zentralsparkasse der Gemeinde Wien; mit einem kleinen Anteil war die Brauerei Schwechat vertreten. Der Entwurf stammte von Hannes Lintl (Architektur) und Robert Krapfenbauer (Statik). Der Grundstein wurde am 12. Oktober 1962 gelegt, die Eröffnung fand am 16. April 1964 statt, dem Eröffnungstag der Gartenschau.
Die Aussichtsterrasse des Turms befindet sich auf 150 Meter Höhe, das sich drehende Kaffeehaus auf 161,2 Meter Höhe, das sich ebenfalls drehende Restaurant auf 169,4 Meter Höhe. Die aus Flugsicherheitsgründen rot-weiß lackierte eiserne Turmspitze trug ursprünglich große, abends beleuchtete Logos der "Z" (Zentralsparkasse) und der Brauerei Schwechat (stilisiertes Bierglas).
Der Turm wurde in der Öffentlichkeitsarbeit schon bei seiner Eröffnung zum neuen "Wahrzeichen Wiens" stilisiert und in den Folgejahren touristisch als Familienausflugsziel positioniert. Er sollte Sinnbild für ein "modernes, neues Wien" sein, das nun nicht mehr nur Richtung Westen, sondern auch Richtung Osten wuchs und sich, was das Image der Stadt betraf, nicht mehr ausschließlich auf die Vergangenheit stützte.
Am 6. Juni 1968 kollidierte ein im Donaupark gestarteter Fesselballon mit dem Donauturm; drei Insassen des Ballons stürzten in den Tod. Peter Henisch erwähnte das Ereignis, bei dem sein Vater Walter Henisch als Fotoreporter Augenzeuge war, in seinem 1975 erschienenen Roman Die kleine Figur meines Vaters (S. 152 f.).
Am 15. November 2023 wurde eine Außenrutsche mit einer Strecke von 40 Metern, die auf 165 Meter Höhe beginnt, eröffnet.[1]
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Literatur
- Der Aufbau. Fachzeitschrift der Stadtbaudirektion Wien. Band 19. Wien: Compress / Jugend & Volk 1964, S. 111 f.
- Franz Polly: 25 Jahre Donauturm. In: Der Aufbau. Fachzeschrift der Stadtbaudirektion Wien. Band 23. Wien: Compress / Jugend & Volk 1989, S. 212 ff.
- Andreas Nierhaus: "Man hätte genauso gut einen Ozeandampfer kaufen können." Der Donauturm als Attraktion und Attrape, in: Ulrike Krippner, Lilli Lička, Martina Nußbaumer (Hg.): WIG 64. Die grüne Nachkriegsmoderne (Ausstellungskatalog Wien Museum), Wien 2014. S. 90-96.
- Christopher Wurmdobler: Wackeln im Turm. In: Falter, 18.02.2015, S. 37