Eligiuskapelle

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Kapelle
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1366
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag
Frühere Bezeichnung Herzogskapelle, Fürstenkapelle, Kopulationskapelle
Benannt nach Eligiusaltar
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  12720
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Kapellen, Erzdiözese Wien, Sakralbau, Sakralbauten, Katholiken
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 29.09.2022 durch WIEN1.lanm08uns
  • 1., Stephansplatz 1

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48° 12' 30.86" N, 16° 22' 21.23" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Eligiuskapelle (1., Stephansdom), südwestliche Erdgeschoßkapelle an der Westfront des Doms (darüber befindet sich die Bartholomäuskapelle). Vermutlich von Rudolf IV. gestiftet, 1366 als bereits bestehend erwähnt. Der Blasius- und Eligiusaltar (nach dem sie benannt ist) ist seit 1368 (und noch 1779) nachweisbar (zu der 1366 von Albrecht III. angeordneten Aufstellung des zuvor auf der Empore befindlichen, von Friedrich dem Schönen gestifteten Leonhardsaltars kam es offenbar nicht). Erstmals 1390 kommt die Bezeichnung Herzogskapelle („Hertzogen chappelln", Urkunde vom 23. Februar), erstmals 1486 der Name Fürstenkapelle vor; davon ist die darüber befindliche, 1437 geweihte St.-Bartholomäus- und Georgskapelle (eine Stiftung Albrechts V. [1438/1439 auch römisch-deutscher König, daher 1438 „Königliche Kapelle"] zu unterscheiden. Die Bruderschaft der Goldschmiede, deren Schutzpatron der heilige Eligius war, ist 1520 als Verwalter einer Messstiftung des Goldschmieds Thomas Gerhard, genannt Siebenbürger († 1472) nachweisbar (Stifter der Kapelle oder des Altars war sie jedoch nicht). Der marmorne Taufstein von 1481, der ursprünglich (so 1513 und 1548) inmitten des Doms vor dem Chor stand und 1639 in die Katharinenkapelle unter dem hohen Turm übertragen worden war, stand 1662-1780 in der Eligiuskapelle, die danach Taufkapelle benannt wurde (seit 1780 steht er wieder in der Katharinenkapelle). Auch als Kopulationskapelle (Kopulation = Trauung) kommt die Eligiuskapelle im 18. Jahrhundert vor.

Eine in der Kapelle befindliche bemalte Muttergottesstatue ist entweder mit einer 1754 aus dem Nordchor (Frauenchor) des Doms hieher verbrachten Skulptur oder mit dem Kultbild „Hausmutter" gleichzusetzen, das 1784 aus dem Himmelpfortkloster in die Schatzkammer des Doms überführt wurde. Seit 1893 steht in der Kapelle ein gotischer Flügelaltar, der 1507 geweihte Valentinsaltar (zuvor in der oberen, nordwestlichen Kapelle, der Schatzkammerkapelle). Umstritten ist der ursprüngliche Standort eines einst fünf Fenster füllenden Glasgemäldezyklus von circa 1390, der Porträts von Habsburgern zeigt. Er war 1779 in den Fenstern der Bartholomäuskapelle angebracht, um 1840 setzte man die Scheiben in die Hallen unter dem südlichen und nördlichen Hochturm ein, 1890 wurden sie dem Historischen Museum der Stadt Wien überlassen. Vielleicht waren sie ursprünglich für die Eligiuskapelle (die ja ab 1390 „Herzogskapelle" war) bestimmt gewesen. Gegenwärtig dient die Eligiuskapelle der stillen Verehrung der auf dem Valentinsaltar ausgesetzten Eucharistie.

Literatur

  • Rudolf Bachleitner: Der Wiener Dom. 1967, S. 17 f.
  • Augustin Bartsch: Zur Lokalisierung der Herzogskapelle im Wiener Stephansdome. In: Wiener Geschichtsblätter. Band 4. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1949, S. 17 ff.
  • Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 162
  • Feuchtmüller-Kodera: Wiener Stephansdom. 1978, S. 84 ff. und Register
  • Hermann Göhler: Zur Geschichte der Eligiuskapelle des Wiener Stephansdomes. In: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich. Neue Folge 22. 1929, S. 532 ff.
  • Ignaz Schlosser: Zur Frage der Glasgemälde der „Bartholomäuskapelle" in St. Stephan. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege. Hg. vom Österreichischen Bundesdenkmalamt. Band 3. Horn/Wien: Berger / Wien/München: Schroll 1939, S. 95 ff.
  • Hans Tietze: Geschichte und Beschreibung des St. Stephansdomes in Wien. Wien Schroll 1931 (Österreichische Kunsttopographie 23)