Katharinenkapelle (1, Zwettlhof)
48° 12' 32.07" N, 16° 22' 27.09" E zur Karte im Wien Kulturgut
Katharinenkapelle (1., Stephansplatz 6, Wollzeile 4; Großer Zwettlhof).
Eine der ältesten nachweisbaren Wiener Hauskapellen, gestiftet 1214 vom herzoglichen Protonotar Ulrich (1215-1521 Bischof von Passau). Wie alle Hauskapellen (die nicht für die Öffentlichkeit, sondern nur für privaten Gebrauch bestimmt waren) lag sie im ersten Stock, und zwar im Trakt gegen den Stephansplatz. Haus und Kapelle wurden 1222 von Bischof Gebhard an Herzog Leopold VI. verkauft; vor 1234 kamen sie an die Herren von Greifenstein und 1301 an Gundakar von Passau, der sie 1303 an das Zisterzienserkloster Zwettl veräußerte (daher der Hausname). 1361 erwarb die Propstei St. Stephan das Objekt; mit den Gütern der Propstei kam der ehemalige Zwettlerhof 1480 ans Wiener Bistum (seit 1723 Erzbistum). Beim Neubau des Zwettlerhofs (1842) verschwand die Kapelle.
Quelle
Literatur
- Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 282
- Wilhelm Kosch: Deutsches Literatur-Lexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch. Band 1. Bern: Francke 1949 , S.103 (Abb. 43)
- Richard Perger / Walther Brauneis: Die mittelalterlichen Kirchen und Klöster Wiens. Wien [u.a.]: Zsolnay 1977 (Wiener Geschichtsbücher, 19/20), S. 272 f.
- Richard Perger: Die Grundherren im mittelalterlichen Wien 2. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Wien: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 1939-1989, 21/22, 1965/1966, S. 130 ff.