Else Federn

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Else Federn, um 1930
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Federn, Else
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  43920
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 1874
GeburtsortOrt der Geburt
SterbedatumSterbedatum 28. Jänner 1946
SterbeortSterbeort Bristol
BerufBeruf Fürsorgerin, Philanthropin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage, Gedenktage-GW
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Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
BildnameName des Bildes Else Federn.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Else Federn, um 1930

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Unterschrift von Else Federn in einem Brief an Hugo Adolf Bernatzik, 1935

Else Federn, * 1874, † 28. Jänner 1946 Bristol, Fürsorgerin, Philanthropin.

Biografie

Else Federn wurde als Tochter des Arztes Josef Salomon Federn, der aus einer Prager Gelehrtenfamilie stammte, und dessen Frau Ernestine, geborene Spitzer, geboren. Sie hatte fünf Geschwister, von denen sich einige, im Gegensatz zu Else, später vom Judentum abwandten. Schon die Mutter war sozial engagiert und hatte gemeinsam mit ihrem Sohn Karl die "Kunstschule für Frauen und Mädchen" ins Leben gerufen.

Else Federn besuchte die Schule des Frauenerwerbsvereins und litt in ihrer Jugend unter instabiler Gesundheit. Ende der 1890er Jahre lernte sie über Marie Lang (1858–1934) die Idee der Settlement-Bewegung nach britischem Vorbild kennen, unter deren Ägide seit den 1880er Jahren Nachbarschaftszentren in Armenvierteln geschaffen worden waren. Um 1900 gab es bereits über hundert solcher Einrichtungen in Großbritannien, den USA, kontinentaleuropäischen Ländern und Japan. Die zentrale Idee war nicht Wohltätigkeit im Sinn von Almosengabe, sondern Hilfe zur Selbsthilfe vor allem durch Bildungsveranstaltungen. Federn verbrachte während eines Ferienaufenthalts in England im Sommer 1899 (nach anderen Quellen: im Sommer 1900) einige Zeit im ältesten Frauen-Settlement, dem Londoner "Women's University Settlement", wo sie mitarbeitete und die Funktionsweise der Organisation kennenlernen konnte.

Als der "Verein Wiener Settlement" 1901 im Bezirk Ottakring gegründet wurde, übernahm Else als Arbeitsleiterin eine führende Rolle im Projekt. Neben der Bildungsarbeit konzentrierte sich der Verein auf Kinder- und Jugendfürsorge, aber auch Schwangeren- und Alkoholikerberatung sowie Obdachlosenbetreuung. Außerdem versuchte die grundsätzlich überparteiliche Organisation auf die Frauengesetzgebung Einfluss zu nehmen, etwa durch Initiativen zugunsten einer sogenannten "Mütterfreizeit" oder der Möglichkeit für Frauen, Vormundschaften zu übernehmen.

Als Vereinssitz konnte 1917 das 1913 neu erbaute Haus Lienfeldergasse 60c erworben werden, das anschließende Haus 60d gehörte ebenfalls zum Verein Wiener Settlement.

Else Federn wurde bereits wenige Tage nach dem "Anschluss" im März 1938 als Arbeitsleiterin abgelöst. Die alleinstehende Frau konnte im Herbst 1938 nach Großbritannien flüchten, wo sie zunächst bei einem Bruder Aufnahme fand. Sie pflegte Kontakte zu anderen Flüchtlingen aus Österreich und bemühte sich um Einreisebewilligungen für Wiener Freundinnen und Freunde.

Im März 1939 übersiedelte sie in das "University Settlement" nach Bristol, wo sie im Sommer 1945 schwer erkrankte und im Jänner 1946 starb.

2012 wurde in Wien-Ottakring der Else-Federn-Park nach der Wohltäterin benannt.

Quellen

Literatur

  • Elisabeth Malleier: Zur Geschichte eines frühen internationalen Sozialprojekts. Das Ottakringer Settlement. [Stand: 16.09.2015]
  • Elisabeth Malleier: Das Ottakringer Settlement. Zur Geschichte eines frühen internationalen Sozialprojekts. Wien: Verband Wiener Volksbildung 2005
  • Elisabeth Malleier: Jüdische Feministinnen in der Wiener bürgerlichen Frauenbewegung vor 1938. In: Margarete Grandner / Edith Saurer [Hg.]: Geschlecht, Religion und Engagement. Die jüdischen Frauenbewegungen im deutschsprachigen Raum. 19. und frühes 20. Jahrhundert. Wien [u. a.]: Böhlau 2005 (L'Homme Schriften, 9), S. 79–102
  • Zehn Jahre Settlement-Arbeit in Wien. Separatabdruck aus: Zeitschrift für Kinderschutz und Jugendfürsorge 3 (1911), Nr. 10
  • Frauen in Bewegung: Federn, Else

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