Else Frenkel-Brunswik
Else Frenkel-Brunswik, *18. August 1908 Lemberg (Lwiw, Ukraine), † 31. März 1958 Berkeley (Kalifornien, USA), Psychoanalytikerin, Psychologin, Gattin von Egon Brunswik.
Biographie
Else Frenkel war die Tochterdes jüdischen Warenhausbesitzers Abraham Frenkel und dessen Frau Helene Frenkel. 1914 flüchtete die Familie nach Wien.
Nach der Volksschule besuchte sie das Gymnasium in Wien, wo sie im Jahr 1926 maturierte. Danach studierte sie an der Universität Wien Mathematik und Physik, anschließend Psychologie. Zusätzlich ließ sie sich auch als Psychoanalytikerin ausbilden. Nach ihrer Promotion zum Dr. phil. im Jahr 1930 (Titel der Dissertation “Das Associationsprinzip in der Psychologie“) war sie von 1931 bis 1938 Mitarbeiterin von Karl und Charlotte Bühler am Psychologischen Institut der Universität Wien (Abteilung für biografische Studien) und auch Lehrbeauftragte.
Nach dem sogenannten “Anschluss“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland emigrierte Else Frenkel in die USA, wo sie 1938 Egon Brunswik heiratete. Bald darauf erlangte sie die US-amerikanische Staatsbürgerschaft.
Von 1939 bis 1958 war sie als Research Associate am Institute of Child Welfare, Departement of Psychology, der University of California in Berkeley tätig. 1944 erhielt sie die Lehrbefugnis (Lecturer am Departement of Psychology). Von 1942 bis 1943 wirkte sie als Fellow in Anthropolgy and Sociology des Social Science Research Council.
Von 1944 bis 1947 war Else Frenkel-Brunswik Senior Staff Member der Berkeley Public Opinion Study (University of California), danach Research Psychologist and Psychotherapist am Cowell Memorial Hospital der University of California. Ab 1953 arbeitete sie als Associate Research Psychologist am Institute of Industrial Relations der University of California sowie von 1954 bis 1955 als Fellow am Center for Advanced Study in the Behavioral Sciences in Stanford, California. Eine besonderer Schwerpunkt ihrer Arbeit galt dabei dem Thema Autoritarismus.
Ein Forschungsauftrag führte sie 1950 auch an das Institut für Sozialforschung in Oslo. Von 1956 bis 1957 arbeitete sie noch einmal als Fulbright Research Scholar-Dozentin der Philosophie, Soziologie und Psychologie am Institute for Social Research in Oslo. Danach war sie ab 1957 bis zu ihrem Selbstmord ein Jahr später wieder Research Associate am Institute of Child Welfare der University of California in Berkeley tätig.
Im Februar 2012 wurde in Wien-Donaustadt die Frenkel-Brunswik-Gasse nach ihr benannt.
Literatur
- Österreichische Soziologinnen und Soziologen im Exil 1933 bis 1945: Else Frankel-Brunswik. URL: https://agso.uni-graz.at/archive/webarchiv/agsoe02/bestand/25_agsoe/index.htm [Stand: 31.07.2015]
- Women's Intellectual Contributions to the Study of Mind and Society: Else Frenkel-Brunswik. URL: http://www2.webster.edu/~woolflm/frenkel.html [Stand: 31.07.2015]