Erica Morini

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Erica Morini mit ihrem Lehrer Otakar Ševčík in Písek, um 1918
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Morini, Erica
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Morini, Erika
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  18058
GNDGemeindsame Normdatei 116929103
Wikidata Q90488
GeburtsdatumDatum der Geburt 5. Jänner 1904
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 31. Oktober 1995
SterbeortSterbeort New York (Vereinigte Staaten von Amerika)
BerufBeruf Musikerin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 19.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
BildnameName des Bildes Erica Morini.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Erica Morini mit ihrem Lehrer Otakar Ševčík in Písek, um 1918

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Morini Erica, * 5. Jänner 1904 Wien, † 31. Oktober 1995 New York (Vereinigte Staaten von Amerika), Violinistin.

Biografie

Erika Morini war die Tochter von Oskar (Oiser) und Amalie (Malka) Morini, beide aus Czernowitz gebürtig. Der Vater, ein Schüler von Jakob Grün und Joseph Joachim, war nach Wien übersiedelt und leitete in der Leopoldstadt eine Musikschule, an welcher er Klavier, Violine und Gesang lehrte. Hier unterrichtete er seine Tochter Erika und gab ihr ersten Violinunterricht. Das ungewöhnliche Talent Erikas wurde von den Eltern nach Kräften gefördert, Unterricht in klassischem Ballett ergänzte die musikalische Ausbildung. Im Alter von fünf Jahren spielte sie vor Kaiser Franz Joseph. Die Eltern versuchten durch mehrere Jahre hindurch ihrer Tochter Erika das Prädikat eines Wunderkindes dadurch zu sichern, dass das Geburtsjahr nach und nach korrigiert wurde. So weichen beispielsweise die auf den Meldezetteln angegebenen Geburtsjahre mit den Angaben 1905, 1906 und 1908 vom tatsächlichen Geburtsjahr 1904 ab.

Mit acht Jahren begann ihre Ausbildung an der Wiener Musikakademie unter Otakar Ševčík. Daneben belegte Erika Morini Stunden bei Jakob Grün sowie dessen Schülerin Rosa Hochmann-Rosenfeld, Arnold Rosé und Adolf Busch.

Erste größere öffentliche Auftritte führten Erika Morini nach Berlin. 1921 startete Sie eine Tournee durch die USA, darunter absolvierte sie einen Auftritt in der Carnegie Hall in New York.

1932 heiratete Erika Morini den italienischen Manager und Kunsthändler Felice Siracusano, mit dem sie 1938 in die USA emigrierte. Dort konnte sie ihre Solistinnenkarriere fortsetzen und erteilte zudem Unterricht.

Erika Morini trat mit zwei bedeutenden Konzertviolinen der Spitzenklasse auf: Aus dem Besitz der US-amerikanischen Violinvirtuosin Maud Powell (1867-1920) stammte ein Instrument, das in der Werkstatt des Turinner Instrumentenbauers Giovanni Battista Guadagnini (1711-1786) angefertigt wurde. Als Geschenk ihres Vaters erhielt Erika Morini 1924 eine 1727 gebaute Stradivari, die Oskar Morini in Paris erworben hatte.

In ihrem Testament hatte die Künstlerin die Versteigerung dieses wertvollen Instrumentes zugunsten gemeinnütziger Institutionen verfügt. Dieses wurde jedoch wenige Wochen vor Erika Morinis Tod aus ihrer Wohnung in Manhattan gestohlen. Das mit einem Wert von 3, 5 Millionen US-Dollar bezifferte Instrument ist seit 1995 verschwunden und wird vom FBI unter den top ten art crimes gelistet.

Der Künstlerin wurde das Verbrechen nicht mehr mitgeteilt. Sie verstarb am 31. Oktober 1995 in New York.

Quellen

Literatur

  • Ernst Bruckmüller [Hg.]: Personenlexikon Österreich. Wien: Verlagsgemeinschaft Österreich-Lexikon 2001


Erica Morini im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks