Arnold Rosé

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Arnold Rosé, 1924. Die Fotografie trägt eine Widmung für Else Wohlgemuth.
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Rosé, Arnold
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Rosenblum, Arnold Josef; Rose, Arnold
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Prof., Hofrat
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  27966
GNDGemeindsame Normdatei 116608943
Wikidata Q215647
GeburtsdatumDatum der Geburt 24. Oktober 1863
GeburtsortOrt der Geburt Jassy 4216369-9
SterbedatumSterbedatum 25. August 1946
SterbeortSterbeort London 4074335-4
BerufBeruf Violinist
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Ehrenmitglieder der Staatsoper
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 20.09.2024 durch WIEN1.lanm09ua2
BestattungsdatumDatum der Bestattung  16. August 1956
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Grinzinger Friedhof
Grabstelle Gruppe 20, Reihe 5, Nummer 6
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  ehrenhalber gewidmetes Grab
BildnameName des Bildes Arnold Rosé IN-246399 0001.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Arnold Rosé, 1924. Die Fotografie trägt eine Widmung für Else Wohlgemuth.
  • 19., Pyrkergasse 23 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Bürger der Stadt Wien (Verleihung: 30. November 1923)
  • Ehrenring der Wiener Philharmoniker

Arnold Rosé (Arnold Josef Rosenblum), * 24. Oktober 1863 Jassy (Iaszi, Rumänien), † 25. August 1946 London, Violinist.

Biografie

Arnold Rosé entstammte einer jüdischen Familie und studierte von 1873 bis 1877 am Wiener Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde Violine bei Karl Heißler. Im Alter von 16 Jahren gab er sein erfolgreiches Debüt mit dem Gewandhausorchester Leipzig. Von 1881 bis 1938 war er, mit Unterbrechungen, Mitglied der Wiener Philharmoniker, ab 1881 erster Konzertmeister und Solist an der Wiener Hofoper. 1882 gründete er zusammen mit seinem Bruder Eduard Rosé (1859-1943) das Rosé-Quartett, das in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts vor allem in der Besetzung mit Paul Fischer, Anton Ruzitska und Friedrich Buxbaum Berühmtheit erlangte. Dieses Quartett trat neben Wien auch regelmäßig in Prag und Budapest auf und wurde neben der beispielhaften Interpretation klassischer Werke auch für den mutigen Einsatz für neue Musik bekannt (Uraufführungen der ersten beiden Streichquartette sowie des Streichsextetts "Verklärte Nacht" von Arnold Schönberg). Von 1889 bis 1896 gastierte er fallweise als Konzertmeister der Bayreuther Festspiele. Ab 1903 war er Mitglied der Wiener Hofmusikkapelle. Von 1893 bis 1901 unterrichtete Rosé Violine und Viola am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde. Von 1908 bis 1924 war er Professor für Musik an der Wiener Musikakademie.

1891 konvertierte Rosé zum evangelischen Glauben und änderte seinen Namen von Rosenblum in Rosé. Ab 1902 war er mit Justine Mahler (1868–1938), einer Schwester von Gustav Mahler, verheiratet. Seine Tochter, die Geigerin Alma Rosé (1906-1944), leitete das berühmte "Mädchenorchester" von Auschwitz. Auch der Sohn Alfred Eduard Rosé (1902-1975) war musikalisch höchst begabt und wurde Pianist und Komponist.

1933 noch zum Ehrenmitglied der Wiener Philharmoniker ernannt, musste Arnold Rosé 1939 im Alter von 75 Jahren über Berlin und Amsterdam nach London flüchten. Auf Initiative von Tochter Alma konnte er dort das Rosé-Quartett wiederbeleben. Er erfuhr erst nach Kriegsende vom Tod seines Bruders Eduard im KZ Theresienstadt und vom Tod seiner Tochter Alma in Auschwitz, worauf er schwer krank wurde und 1946 im Alter von 82 Jahren in London starb.

Sein ehrenhalber gewidmetes Grab befindet sich auf dem Grinzinger Friedhof; an seinem ehemaligen Wohnhaus in Wien 19, Pyrkergasse 23, wurde 1976 eine Gedenktafel enthüllt.


Quelle

Literatur

  • Michaela Raggam-Blesch / Monika Sommer / Heidemarie Uhl (Hg.): Nur die Geigen sind geblieben. Alma & Arnold Rosé. Wien: Haus der Geschichte 2019
  • Walter Pass / Gerhard Scheit / Wilhelm Svoboda: Orpheus im Exil. Die Vertreibung der österreichischen Musik von 1938 bis 1945. Wien: Verlag für Gesellschaftskritik 1995, S. 342
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon [der Ersten und Zweiten Republik]. Wien: Ueberreuter 1992
  • Hanns Jäger-Sunstenau: Die Ehrenbürger und Bürger ehrenhalber der Stadt Wien. Wien: Deuticke 1992 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 23), S. 82
  • Helmut Kretschmer: XIX. Döbling. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 19), S. 56 (Wohnhaus)
  • Otto Strasser: Gedenktafel für Arnold Rosé. In: Döblinger Museumsblätter 44–45. Wien: Museumsverein Döbling 1976, S. 11 f.
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Julius Korngold: Das Rosé-Quartett. Fünfzig Jahre Kammermusik in Wien. Sämtliche Programme vom 1. Quartett am 22. Januar 1883 bis April 1932. Wien: Pago 1933
  • Bernadette Mayrhofer: Arnold Rosé (Konzertmeister, Violine I) [Stand: 04.03.2022]
  • Wiener Philharmoniker: Die Wiener Philharmoniker in der NS-Zeit (1938 bis 1945) [Stand: 04.03.2022]


Arnold Rosé im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks